Eigentlich war die Einführung elektronischer Rezepte bereits für Anfang Januar geplant. Wie aus einer Pressemitteilung des Deutschen Bundestages hervorgeht, ist diese Einführung nun aber auf „unbestimmte Zeit“ verschoben worden. Das E-Rezept soll unter anderem das Ausstellen von Rezepten in Videosprechstunden erheblich erleichtern. Einführung auf unbestimmte Zeit verschoben Laut der Parlamentarischen Staatssekräterin des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), Sabine Dittmar von der SPD, wurde die bundesweite Testphase aufgrund einer mangelnden technischen Verfügbarkeit „offen verlängert“. Dabei geht es vor allem um die Einhaltung bestimmter Qualitätskriterien. „Sobald diese erfüllt sind, sollte auch die Umstellung auf das E-Rezept erfolgen„, so Dittmar. Bereits im Oktober 2021 hatte die Vorsitzende der Vertreterversammlung der KVB, die Allgemeinmedizinerin Petra Reis-Berkowicz, eine Petition ins Leben gerufen, in der eine zwölf Monate dauernde Testphase für das E-Rezepopt und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) gefordert wurde. Diese Petition haben mehr als 50.000 Menschen unterschrieben. Eine übereilte Einführung des E-Rezepts sei kontraproduktiv, so die Kritik von Reis-Berkowicz. Zwar begrüße man eine Digitalisierung, die die Patientenversorgung und Arbeitsabläufe verbessert, aber die bisherigen Vorgänge in Sachen E-Rezept bezeichnete sie als „besorgniserregend“. Kritik am E-Rezept Insgesamt sei der Testzeitraum einfach zu kurz gewesen. Neben einer schnellen Internetanbindung und sieben technischen Geräten erfordere das E-Rezept auch die Kommunikation zwischen Krankenkassen. Apotheken, Arztpraxen und Arbeitgebern. Dabei müsse der Anwender stärker einbezogen werden. Außerdem forderte Reis-Berkowicz ein papiergebundenes Ersatzverfahren für die eAU und das E-Verfahren. „Wir sind nie gefragt worden, ob das so in unsere Arbeitsabläufe zu implementieren ist„, so die Ärztin. Hinzu komme, dass es keine Schulungen gegeben habe, sondern den Praxisteams nur ein digitales Handbuch zur Verfügung stehe. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter