„Der Handel im Wandel“. Dieser Leitsatz bedeutet nichts anderes, als stetiges Anpassen und auf die Umgebung zu reagieren, um nicht unter zu gehen. Während wir Verbraucher durch das Zeitalter des Internets vermehrt verwöhnt werden und bequem auf der Couch durch unendlich viele Angebote scrollen und virtuelle Supermärkte betreten können, befindet sich der Handel im Umbruch. Chatbots und intelligente Assistenten probieren die Schnittstelle zum Konsumenten herzustellen. Erste Unternehmen bieten bereits den Rund-um-Sorglos-Service an. Allein mit „Ok Google“ und der Bitte mit Assistenten X zu reden, öffnet uns die Pforten zu einschlägigen Online-Riesen. Wird es in Zukunft eigentlich noch Ladentheken wie wir sie jetzt noch kennen geben? Genügen 3D-Animationen? Oder möchten wir dennoch selbst die Oberfläche des neuen Gadgets ertasten, bevor wir es uns kaufen? Im folgenden Beitrag wollen wir einmal 10 Thesen zum Handel der Zukunft aufgreifen. By Raidarmax (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons Transformation statt Kapitulation Ulrich Eggert hat es sich zur Aufgabe gemacht eine dreibändige Studie zum Thema „Zukunft stationärer Handel 2030. Überlebens-, Optimierungs,- und Wachstumsstrategien.“ durchzuführen. Hierfür hat der Zukunftsforscher ein 10-Punkte-Thesenpaier erstellt, das in der aktuellen Ausgabe des KAISER+KRAFT Magazins veröffentlicht wurde. 1. 25 bis 30 Prozent des Marktes für neue Produkte entfallen auf E-Commerce. Dabei werden tausende on- und auch offline Geschäfte bis 2030 komplett vom Markt verschwunden sein. Allerdings wird es auch tausende neue Unternehmen geben, die ihren Marktauftritt erproben. Zudem werden Geschäfte und Marktplätze in speziellen Gebieten entstehen und sich dort auch konzentrieren. 2. Hersteller werden sich zunehmend vertikalisieren und mit ihren Marken selbst den Handel erobern. 3. Der stationäre Handel und der Online Handel werden zunehmend verschmelzen. Systembildung nach Gruppeneinordnung ist die Devise. Die Vereinigungen sind gezwungen ihre Händlerschaft in den E-Commerce zu ziehen. Das gelingt durch eine zentrale Steuerung. Ein Scheitern bedeutet das Ende des Händlers. 4. Das Marketing für Produkte wird gekennzeichnet durch Individualisierung und Personalisierung. 5. Ein großes Thema wird die Emotionalisierung von Produkten sein. Das muss auch online gelingen. Wer das nicht bieten kann, der fällt raus. 6. Der stationäre Handel wird eine totale Digitalisierung erfahren. Diese wird auch nicht vor dem eigentlichen Verkaufsort (point of selling/ kurz: POS) halt machen. 7. Warenhäuser und SB-Warenhäuser (Selbstbedienungswarenhaus, oder auch Hypermarkt: ein großflächiger Einzelhandelsbetrieb, der von seiner Aufmachung her an einen Supermarkt erinnert) sollen nach der Zeit zu Nischenanbietern avancieren. Sub-Discounter, die unterhalb von LIDL und ALDI angesiedelt sind, entstehen. Durch die Verbesserung des Leistungsangebots (Trading up) werden wieder freie Marktplätze geschaffen. Diese können allerdings nicht nur von den Sub-Discountern, sondern auch von Zweit-Marken wie beispielsweise ALDI-Klassik besetzt werden. 8. Viele Einkaufszentren werden vor dem E-Commerce kapitulieren. Leere Läden in den Mittelstädten und in Nebenlagen von Großstädten nehmen zu. Ein Rückbau ist an der Tagesordnung. 9. Mit dem 3D-Druck werden nicht nur der Handel, sondern auch die Verbraucher zu produzenten. Die Individualisierung von Produkten wird damit auf ein neues und vielfach profesionelleres Level gehoben. 10. Handelsmarken werden weiterhin wichtig und bleiben stark. Ausblick in die nahe Zukunft Die von Ulrich Eggert aufgestellten und in der Folge auch untersuchten Thesen sind durchaus plausibel und in der Tat schon vorstellbar. Uns Kunden und Verbrauchern wird es in Zukunft noch einfacher gemacht, gezielt das passende und zudem auch bestbewertete und günstigste Produkt der Begierde zu erlangen. Das Ganze dürfte dann nur noch wenige Minuten oder gar Sekunden dauern. Künstliche Intelligenz übernimmt die Einschränkung potentieller Angebote und findet durch gezieltes Erfragen die Vorlieben des Käufers heraus. Festgehalten werden kann schon jetzt, dass kleine und mittelständische Einzelhändler die zunehmende Digitalisierung nicht als Gefahr sondern als Herausforderung und Chance ansehen sollten. Dazu muss auch der stationäre Handel zunehmend vernetzt werden. Innovative Technologien gilt es im Verbund mit einzuflechten. Stichwort ist auch hier wieder Künstliche Intelligenz beziehungsweise das Nutzen von Assistenten wie Chatbots als Schnittstelle zu den Kunden. Datenbasierte Analysen ermöglichen es die Wünsche der Kunden noch besser zu erkennen und diese auch in Zukunft zufriedenstellend erfüllen zu können. Weiterhin werden die Mitarbeiter auch nicht drumherum kommen, zunehmend an Schulungen im Bereich Online-Marketing teilzunehmen. Wer es versteht die gebotenen Tools richtig einzusetzen, der kann einen gewinnbringenden Mehrwert für den Kunden schaffen. Der Handel aus dem Jetzt kann durchaus auch in Zukunft weiterhin bestehen, wenn er gewillt ist sich erneut zu transformieren. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden