Der E-Auto-Markt ist alles andere als ein Kinderspielplatz, dort wird mit harten Bandagen gekämpft. Wer obenauf ist, kann im nächsten Moment wieder ganz unten sein. So erging es zumindest dem US-amerikanischen Fahrzeughersteller Fisker, der dem Platzhirsch Tesla Konkurrenz machen wollte. Aus den großen Zukunftsvisionen ist für den insolventen Konzern eine bittere Rabattschlacht geworden.


Von Matti Blume (MB-one) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16582365

 

Neustart im Jahr 2016 mit dem Fisker Ocean

2016 gründete Henrik Fisker mit großen Plänen das Unternehmen Fisker Inc. in Los Angeles. Es handelte sich damals um eine Neueinführung der Marke, die zuvor unter dem Namen Fisker Automotive bekannt war und die Plug-in-Hybrid-Oberklasselimousine Fisker Karma produzierte. Beim Neustart drehte sich alles um den Elektro-SUV Fisker Ocean, der im Mai 2023 in den Verkauf ging. Nur wenige Monate später, im Dezember 2023, vermeldete die Firma finanzielle Probleme, im Juni 2024 folgte die Insolvenz.


Allein in Österreich sollten 40.000 Autos produziert werden

Eigentlich wollte Fisker mit seinen E-Autos die Welt erobern, auch eine Produktionsstätte in Österreich bei Graz war fest geplant. 40.000 Fahrzeuge sollten dort bald schon vom Band laufen, immerhin hat der beauftragte Magna-Konzern tatsächlich 10.000 davon produziert. Nun steht in unserem kleinen Nachbarland der Abbau von 500 Stellen an, die Produktionspläne sind allesamt geplatzt. Fisker selbst hat 179 Mitarbeiter, die noch auf ihren Lohn warten. Der Billigverkauf von SUV-Restbeständen soll nun genügend Geld einbringen, die Leute zu bezahlen. Fisker beantragte im Insolvenzverfahren, zu diesem Zweck 3.231 Wagen an American Leasing zu verkaufen, für 14.000 statt zum ursprünglichen Preis von 70.000 US-Dollar. Das entspricht einem Rabatt von etwa 80 Prozent.

American Leasing möchte die Fahrzeuge New Yorker Uber und Lyft-Fahrern bereitstellen. Es handelt sich um Gebrauchtwagen, die teilweise reparaturbedürftig sind und kein Software-Update mehr erhalten. Fisker erhofft sich aus dem Verkauf einen Erlös von ungefähr 46 Millionen Dollar. Eine traurige Zahl angesichts der einst hochtrabenden Hoffnungen.

Quelle: futurezone.at

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