Aktuell werden in Deutschland jährlich rund zwanzig Milliarden Kubikmeter Wasserstoff pro Jahr verbraucht. Dies klingt zunächst einmal nach einer ganzen Menge. Tatsächlich dürfte der Wert zukünftig aber noch deutlich ansteigen. Denn das Gas wird unter anderem im Mobilitätssektor, bei der Energiespeicherung und bei zahlreichen industriellen Prozessen dringend benötigt, um fossile Energieträger abzulösen. Wirklich sinnvoll ist dies aber nur, wenn der für die Wasserstoff-Produktion benötigte Strom aus nachhaltigen Quellen stammt. Fachleute sprechen dann vom sogenannten grünen Wasserstoff. Die Umstellung auf eine Wasserstoff-Wirtschaft muss daher beinahe zwingend einhergehen mit einem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Essener Konzern RWE hat daher ein europäisches Konsortium ins Leben gerufen, das gigantische Windparks für die Wasserstoff-Produktion errichten soll. Im Fokus dabei: Die Insel Helgoland. Schiffe könnten direkt auf der Insel Wasserstoff tanken Konkret sollen in der Nordsee sechs Windparks mit einer Gesamtleistung von 10,3 Gigawatt entstehen. Der Clou: Der dort erzeugte Strom wird nicht aufwändig in Richtung Festland transportiert. Stattdessen kommen vor Ort sogenannte Elektrolyseure zum Einsatz, die die Energie nutzen, um Wasser zu spalten und so Wasserstoff zu gewinnen. Über eine Pipeline wird das Gas dann nach Helgoland gebracht. Dort wiederum gibt es verschiedene Nutzungsszenarien. So wird unter anderem darüber nachgedacht, eine große Wasserstofftankstelle für Schiffe zu errichten. Damit diese Pläne allerdings tatsächlich Realität werden können, muss sich die Brennstoffzelle zunächst als Antriebsform in der Schifffahrt etablieren. Alternativ soll das Gas genutzt werden, um die Fahrzeuge auf der Insel zu versorgen. Der Wasserstoff, der nicht auf der Insel direkt verbraucht wird, kann anschließend per Tankschiff auf das Festland transportiert werden. Das Projekt muss sich auch preislich lohnen Je weiter das Projekt voranschreitet, desto größer werden auch die auf dem Meer produzierten Mengen an grünem Wasserstoff. Folgerichtig wird langfristig bereits über den Bau einer weiteren Pipeline zwischen Helgoland und dem Festland nachgedacht. Damit aus der Idee allerdings tatsächlich Realität wird, muss der produzierte Wasserstoff auch preislich konkurrenzfähig sein. Die Partner des Projekts sind in diesem Punkt allerdings durchaus optimistisch. Zum einen gehört die Offshore-Windkraft inzwischen zu den preiswertesten Formen der Stromerzeugung. Zum anderen dürfte auch die Politik dem Projekt in den nächsten Jahren unter die Arme greifen. Denn je teurer fossile Brennstoffe durch die Einführung eines steigenden CO2-Preises werden, desto eher lohnt sich die Nutzung von sauberem Wasserstoff – und in der Folge auch die Realisierung solcher Großprojekte. Via: RWE Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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