Jetzt hat auch das Parlament zugestimmt: El Salvador hat als erstes Land der Welt den Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel erklärt. Wer in dem mittelamerikanischen Land zukünftig Geschäfte machen möchte, muss Zahlungen in der Cryptowährung akzeptieren. Davon ist auch der Staat selbst nicht ausgenommen. So können die Bürger zukünftig ihre Steuern in Bitcoin bezahlen. Die etwas ungewöhnliche Maßnahme stellt den Versuch der Regierung dar, Menschen ohne eigenes Bankkonto in den legalen Wirtschaftskreislauf zu integrieren. Fachleute halten die Idee aber dennoch für wenig ausgereift. Denn das Land hat keinerlei Kontrolle über die Geldmenge und der Bitcoin-Kurs unterliegt starken Schwankungen. Präsident Nayib Bukele hat nun allerdings einen weiteren Vorstoß veröffentlicht, um dem Land zumindest eine teilweise Kontrolle des Marktes zu ermöglichen: El Salvador will als erster Staat der Welt selbst Bitcoins schürfen. Die Klimabilanz der Cryptowährung ist ausbaufähig Der Hintergrund: Bei der Cryptowährung gibt es keine zentrale Stelle, die neue Geldeinheiten erschafft. Stattdessen geschieht dies über das sogenannte Mining. Dabei lösen leistungsstarke Computer komplexe Rechenaufgaben und erhalten als Belohnung einen Bitcoin. Der gesamte Vorgang ist allerdings extrem energieintensiv. Dies führt auch immer wieder zu Kritik. Denn insbesondere in China wird oftmals preiswerter Kohlestrom dafür verwendet. Dies wiederum sorgt für eine desaströse Klimabilanz der Cryptowährung. Der Iran wiederum hat das Mining sogar vorübergehend ganz verboten, um Strom zu sparen und Blackouts zu verhindern. Diese Probleme kennt logischerweise auch Bukele. Er setzt daher auf eine andere Herangehensweise: Der benötigte Strom soll mithilfe von Geothermie-Kraftwerken auf den Vulkanen des Landes gewonnen werden. Um die gewaltige Energie zu verdeutlichen, postete der Präsident ein Foto, auf dem eine riesige Wasserfontäne zu sehen ist, die aus einem Bohrloch in die Höhe schießt. Geothermie wird bereits heute in El Salvador reichlich genutzt Mithilfe von Geothermie könnte also sauberer und preiswerter Strom gewonnen werden, um damit dann Bitcoins zu schürfen. Das Potenzial für diesen Ansatz ist durchaus gewaltig. So gibt es in dem vergleichsweise kleinen Land insgesamt 23 aktive Vulkane. Zwei große Geothermie-Kraftwerke machen sich dies bereits zunutze und tragen dazu bei, dass der Energiemix des Landes bereits zu mehr als 50 Prozent aus Erneuerbaren Energien besteht. Nun hat der Präsident den staatlichen Energieversorger LaGeo angewiesen, zwei weitere entsprechende Anlagen zu errichten. Diese sollen dann die Energie für das Bitcoin-Mining bereitstellen. Ob sich der Aufwand lohnt, hängt logischerweise auch immer vom aktuellen Bitcoin-Kurs ab. Dieser war zuletzt tendenziell eher gefallen, konnte aber deutliche Zugewinne verzeichnen, nachdem bekannt wurde, dass die Cryptowährung in El Salvador zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt wurde. Aktuell müssen für einen Bitcoin rund 37.000 Dollar gezahlt werden. Via: Reuters Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter