Der Transportsektor trägt einen wesentlichen Teil zu den globalen CO2-Emissionen bei. Dementsprechend groß ist die Aufmerksamkeit, die dem Mobilitätswandel hin zu elektrifizierten Fahrzeugen zuteil wird. Auch die Logistikbranche macht da keine Ausnahme. DHL Express gab kürzlich bekannt, die Auslieferungen im Raum Berlin elektrifizieren zu wollen, und in den USA will Amazon 100.000 elektrische Lieferfahrzeuge in Betrieb nehmen, und das Unternehmen FedEx will bis 2040 vollkommen elektrisch liefern. Grund genug für Forscher der University of Michigan, in einer Studie zu untersuchen, wie die Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die CO2-Emissionen ausfallen. Das Ergebnis: Wie und wann die Batterien elektrischer Lieferfahrzeuge geladen werden hat einen erheblichen Einfluss auf die CO2-Einsparungen. Elektrifizierter Lieferverkehr ist vorzugswürdig Das offensichtliche vornweg: Dass auch die Studie der University of Michigan zu dem Schluss kommt, dass der CO2-Abdruck elektrifizierter Lieferfahrzeuge niedriger ist als der von entsprechenden Gegenstücken mit Diesel-Antrieb dürfte im Grunde kaum jemanden überraschen. Interessant sind andere Beobachtungen, die die Forscher gemacht haben: Laut der Studie stammen 50-80 Prozent der CO2-Emissionen, die die Batterie eines elektrischen Lieferfahrzeugs in ihrer Lebensspanne verursacht, aus dem Ladevorgang. Daher gibt es zwei Punkte, die einen wesentlichen Einfluss auf die CO2-Emissionen der Batterie haben: Die Art der Energie, mit der geladen wird sowie das Ladeverhalten, das die Lebensdauer der Batterie stark beeinflussen kann. Richtig laden macht einen Unterschied Da auch die im Herstellungsprozess der Batterie verursachten CO2-Emissionen in ihren CO2-Fußabdruck gerechnet werden, gilt eine einfache Faustregel: Je länger die Batterie genutzt werden kann, desto besser. Die Forscher stellten fest, dass ein Ladeverhalten, bei dem das Fahrzeug nach Erreichen des Depots wieder voll aufgeladen wird, am meisten Emissionen verursacht. „Charging the vehicle as soon as it returns and charging the vehicle up to 100% result in a lot of time spent sitting at the depot/charging station with a full battery. This extra time spent fully charged will cause the battery to wear out more quickly—so quickly that the battery may need to be replaced sometime in the vehicle’s lifetime. Creating this additional battery produces additional greenhouse gas emissions, as well as additional costs„, so Parth Vaishnav, der an der Studie beteiligt war. Stattdessen schlagen die Forscher eine Ladestrategie vor, die sie „sufficient charging“ nennen: Das Fahrzeug wird immer nur so geladen, dass die Route des Tages inklusive eines Sicherheitsbonus bewältigt werden kann. Derartiges Ladeverhalten minimiere nicht nur die Treibhausgas-Emissionen, die mit einem elektrischen Lieferfahrzeug verbunden sind, sondern wirke sich im Normalfall auch kostensenkend aus, so die Forscher. Als optimal stellte sich eine Kombination aus möglichst spätem Laden und „sufficient charging“ heraus. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass optimale Ladestrategien in zu CO2-Einsparungen von bis zu 37 Prozent führen können. Der Energiemix macht viel aus Ein weiterer Schlüsselpunkt der Studie kommt ebenfalls wenig überraschend: Je mehr erneuerbare Energien in dem Energiemix enthalten sind, mit denen die Fahrzeuge geladen werden, desto geringer fällt der CO2-Fußabdruck aus. „Considering the charging source can help companies determine the best places to charge, as local grids vary across the country. Companies should prioritize fleet electrification in regions that provide the greatest carbon-reduction benefits„, so Maxwell Woody von der University of Michigan. „ Electric delivery vehicles only make up a small proportion of delivery vehicles right now, but that number is expected to increase in the coming years. Establishing the best practices for charging now, as these vehicles are starting to be deployed in larger numbers, is a critical step toward lowering greenhouse gas emissions„, fassen die Forscher ihre Ergebnisse zusammen. via University of Michigan Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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