Für Wissenschaftler ist es von enormer Bedeutung, möglichst viel über den Verbreitungsweg von Bakterien zu erfahren. Nicht nur bei der Bekämpfung von Epidemien, sondern auch bei der Eindämmung von weit verbreiteten Krankheitserregern – etwa der Grippe – ist es wichtig zu wissen, wie genau Bakterien sich ausbreiten. Wissenschaftler der Universität Leeds haben dabei nun öffentliche Toiletten in den Blick genommen und verschiedene Systeme zum Trocknen der Hände genauer untersucht. Das Ergebnis: Der klassische Papierspender schnitt in Sachen Bakterieneindämmung am besten ab. Handtrockner CC BY-SA 3.0 (VIA WIKIMEDIA COMMONS) Gründliches Händewaschen verhindert Verbreitung von Bakterien Das Problem dabei entsteht natürlich bereits beim Akt des Händewaschens selbst. Wer dabei gründlich zu Werke geht und auch die zumeist bereitstehende Seife nutzt, verbreitet auch beim Trocknen der Hände signifikant weniger Bakterien. Auf öffentlichen Toiletten allerdings kann nicht davon ausgegangen werden, dass jeder Nutzer die notwendige Sorgfalt an den Tag legt. Die Wissenschaftler haben daher Probanden mit harmlosen Laktobakterien an den Händen zum Händetrocknen geschickt. Je moderner dabei die installierte Technik war, desto mehr Bakterien wurden verbreitet. Der Drucklufttrockner schleuderte viereinhalb mal so viel Bakterien in die Luft wie ein gewöhnlicher Lufttrockner und sogar 27 mal mehr als ein gewöhnlicher Papierspender. Die Bakterien wurden dabei in einem Umkreis von bis zu zwei Metern nachgewiesen und hielten sich teilweise auch nach fünfzehn Minuten noch in der Luft. Wer in diesem Zeitraum zum Händetrocknen schreitet, kommt unfreiwillig mit den Bakterien in Kontakt. Daten könnten Hersteller für die Problematik sensibilisieren Aus Umweltschutzgründen und aufgrund des anfallenden Mülls werden Papierspender oftmals kritisch gesehen – zumindest scheinen sie aber deutlich weniger Bakterien zu verbreiten als die modernen Händetrockner. Dies ist sicherlich kein Grund auf allen öffentlichen Toiletten zum Papierspender zurückzukehren. Aber die Studie könnte wertvolle Hinweise für die Hersteller der elektronischen Händetrockner geben. Zudem könnten die Erkenntnisse im Falle einer Epidemie helfen, die Verbreitung der Krankheitserreger einzudämmen. Fehlerhafter Versuchsaufbau lässt Zweifel aufkommen Die vom Papierhandtuch-Produzent SCA in Auftrag gegebene Studie sollte jedoch mit einer gehörigen Portion Skepsis beherzigt werden. Schließlich wurde der Versuchsaufbau unter unrealistischen Bedingungen durchgeführt, wie der Staubsauger und Trockner-Hersteller Dyson in einem uns vorliegenden Statement mitteilt. „Dyson stuft die Ergebnisse wegen eines unrealistischen Versuchsaufbaus als irreführend ein: Die Hände wurden getrocknet, ohne sie vorher zu waschen.“ Im folgenden Informations-Video wird der mangelhafte Versuchsaufbau noch einmal rekonstruiert. Wurden die Hände jedoch vor dem Trocknen ordnungsgemäß gewaschen gab es: „keine signifikanten Anzeichen einer Differenz zwischen den Händetrocknungsmethoden in Bezug auf die Luftkeimzahlen“, führt ein Sprecher von Dyson fort. So ist der HACCP, der weltweit einzige Händetrockner, der von HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points-Konzept) für den Einsatz in lebensmittelproduzierenden Betrieben zertifiziert wurde. Das Werkzeug überprüft und zertifiziert nach höchsten hygienischen Anforderungen Ausrüstung und Materialien für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie. Quelle: Medicalxpress Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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