Die Infrastruktur für Brennstoffzellenautos ist deutlich billiger als die für Elektrofahrzeuge mit Batteriebetrieb, wenn von beiden Typen jeweils mehr als zehn Millionen über deutsche Straßen rollen. Bei 20 Millionen liegt der Vorsprung bei elf Milliarden Euro: Die Batterieinfrastruktur kommt auf 51, die für Brennstoffzellenfahrzeuge auf 40 Milliarden. Das sind die Ergebnisse einer Studie von Forschern des Instituts für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich. Martin Robinius und sein Team warnen gleichzeitig davor, sich auf eine Bauweise festzulegen. Beide Technologien seien notwendig, um die Verkehrswende erfolgreich zu meistern. Folgt Trendsderzukunft auf Youtube und Instagram Wenn die Windräder in Deutschlands Norden auf Hochtouren laufen, erzeugen sie so viel Strom, dass das Netz ihn nicht aufnehmen kann. Damit könnte man Fahrzeuge antreiben. Noch mehr Überschussstrom wird produziert, wenn gleichzeitig noch die Sonne lacht. Batterien vermeintlich attraktiver Viele Experten favorisieren zurzeit die Batterie, denn das elektrische Netz existiert bereits, muss allerdings mit gigantischen Kosten ausgebaut werden. Das sieht beim Wasserstoff anders aus: Ein Großteil der Infrastruktur muss noch aufgebaut werden: Das sind zum einen Elektrolyseure, die Überschussstrom nutzen, um Wasser in Wasser- und Sauerstoff zu spalten. Der Wasserstoff kann zunächst in unterirdischen Salzkavernen gelagert werden. Pipelines, die großenteils noch gebaut werden müssten, könnten den Wasserstoff dann weiterverteilen. Möglich ist auch ein Transport per Bahn oder Lkw. Batterien kann man jedoch nicht ausschließlich mit Überschussstrom laden, weil es keine wirtschaftliche Speichermöglichkeit gibt. Experte: Aufs Tempo drücken Die Studienautoren empfehlen, beide Pfade auszubauen. „Wir brauchen beide Infrastrukturen, und wir können sie uns auch leisten“, sagt Institutsleiter Professor Detlef Stolten. „Batterien und Wasserstoff schließen sich nicht gegenseitig aus. Und wir müssen so schnell wie möglich damit beginnen, sie beide aufzubauen. Darin liegt sicher auch eine große Chance für die Innovationsfreudigkeit in unserem Land der Ingenieure.“ via FZ Jülich Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter