Im Oktober 2024 betrug der Anteil chinesischer Hersteller am europäischen Markt für Elektroautos 8,2 Prozent. Im nächsten Monat waren es 7,4 Prozent. Verantwortlich für den Einbruch sind neue Zölle der europäischen Union. Die Kosten für den Import von Elektroautos stiegen mit diesen Zöllen um etwa 35 Prozent – was die Hersteller aus China unter Druck setzt.


Der Hersteller BYD ist von den Zöllen bisher weniger betroffen.
Bild: BYD

EU setzt chinesische Elektroauto-Hersteller unter Druck

Die neuen EU-Zölle werden seit Ende Oktober diesen Jahres erhoben. Laut EU-Kommission verfolgen sie den Zweck, den unfairen Marktvorteil auszugleichen, der durch die staatlichen Subventionen entsteht, die in China an die Hersteller gezahlt wird. Durch die neuen Maßnahmen werden die Importsteuern von vorher zehn Prozent erheblich erhöht. Welche Abgaben genau gezahlt werden müssen, ist abhängig vom Ausmaß der Förderung, die das jeweilige Unternehmen erhält.

Die führenden Marken aus China sind BYD und MG. Diese sind unterschiedlich betroffen. MG ist ein Tochterunternehmen des chinesischen Großkonzerns SAIC und kämpfte im November mit deutlichen Verkaufsrückgängen. Der Gesamtzollsatz für MG beträgt 45 PRozent. BYD dagegen konnte seine Position im November sogar stärken und verzeichnete 4.796 Neuzulassungen in Europa, was eine Zunahme um mehr als 100 Prozent im Vergleich zum November 2023 darstellt. BYD gelang es offenbar, strategisch besser als die Konkurrenz auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren.


Deutschland und Frankreich gehören zu den beiden größten Automärkte der Europäischen Union. Die Zulassungen chinesischer Elektrofahrzeuge haben sich im November auf beiden Märkten mehr als halbiert. Das Vereinigte Königreich, das bekanntlich nicht mehr zur EU gehört und damit von den Zöllen verschont bleibt, verzeichnete dabei eine Zunahme um 17 Prozent. Insgesamt ging der weltweite Absatz chinesischer Elektroautos im November um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die EU ist dabei nicht die einzige Region, die protektionistische Maßnahmen ergreift. Auch in den USA etwa gibt es aktuell hohe Zölle auf chinesische Produkte.

Die Hersteller müssen reagieren

Chinesische Hersteller werden mittelfristig auf die veränderte Situation reagieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Möglichkeit wäre die Verlagerung der Produktion nach Europa. Allerdings ist das keine Maßnahme, die kurzfristig umsetzbar wäre. Zusätzliche Unsicherheit schafft dabei die Tatsache, dass der Absatz von Elektroautos insgesamt leicht rückläufig ist.

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