Ähnlich wie auch in der Schifffahrt ist es in der Luftfahrt besonders schwer, Klimaneutralität zu erreichen. Es scheint dennoch nicht unmöglich, auch Flugreisen eines Tages klimafreundlich zu gestalten. Ob dies mit der gebotenen Geschwindigkeit passieren kann ist indes fraglich. Bild: Kiefer. from Frankfurt, Germany [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)] Netto-Null im Luftverkehr Die Versprechungen seitens der Luftfahrtindustrie, die Emissionen an den Pariser Klimazielen auszurichten, sind bisher nur unzureichend Taten gefolgt. Bereits vor einem Jahr merkte der Weltklimarat IPCC in seinem sechsten Sachstandsbericht an, dass in der Luftfahrt bisher noch nicht genug getan wird. Der IPCC stellt aber auch fest, dass durch die Vermeidung von Langstreckenflügen und dem Verlegen des Kurzstreckenverkehrs auf die Schiene ließen sich 40 Prozent der durch die Luftfahrt verursachten Emissionen vermeiden. Ein internationales Team aus den USA und Deutschland um Candelaria Bergero von der Abteilung für Erdsystemwissenschaften der Universität von Kalifornien wollten der Frage nach möglichen Einsparungen von CO2-Emissionen in der Luftfahrt nachgehen und untersuchten, wie es möglich wäre, bis 2050 die Emissionen der Luftfahrt auf Netto-Null zu senken. Flugzeuge sind unterm Strich für 3,1 Prozent der weltweiten Emission von CO2-Äquivalenten verantwortlich. Dabei geht es um alle klimawirksamen Effekte, die bei der Verbrennung von fossilem Kerosin entstehen. Zwei Drittel dieser Effekte sind nicht auf das ausgestoßene CO2 zurückzuführen, sondern auf Rußpartikel, Stickoxide und Wasserdampf aus dem Antriebssystem. Weniger Flüge und mehr Effizienz Zwischen 2010 und 2019 nahm der Flugverkehr Jahr für Jahr um drei Prozent zu. Anschließend kam die Corona-Pandemie und der Flugverkehr wurde drastisch reduziert, es ist aber davon auszugehen, dass das Wachstum sich nach dieser Pause wieder erholen wird. Die Wissenschaftler:innen kamen zu dem Schluss, dass alleine die Vermeidung von Flügen zu Einer Einsparung von 61 Prozent der Emissionen führen könnte. Eine Verbesserung der Effizienz der Flugzeuge brächte zusätzlich 27 Prozent. Während der Corona-Pandemie ging die Personenbeförderung mit Flugzeugen um 65 Prozent zurück ohne dass die Weltwirtschaft kollabierte, was die Forscher:innen als Hinweis darauf sehen, dass weniger Flüge durchaus möglich sind. Und auch in Sachen Energieeffizienz der Flugzeuge sei noch Luft nach oben. Das größte Problem sei, dass Maschinen bis zu 25 Jahre lang fliegen müssen bevor sich die Investition der Airline amortisiert, was die Einführung neuer Technologien in der Luftfahrt relativ langsam macht. „Echtes“ klimaneutrales Fliegen ist unmöglich Das Team analysierte Daten aus mehreren Quellen, um die Entwicklung des Flugaufkommens, des Energieverbrauchs von Flugzeugen und des Ausstoßes von CO2-Äquivalenten entwickeln wird. Außerdem analysierten die Forscher:innen das Potenzial alternativer, nicht fossiler Treibstoffe als Ersatz für fossiles Kerosin. Hinzu kamen Analysen zu der Frage, wie viele der Emissionen sich durch negative Emissionstechnologien kompensieren lassen können. Denn eines ist sicher: Alle Emissionen des Flugverkehrs werden sich nicht vermeiden lassen. via Nature Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter