Leider handelt es sich bei den Mobilfunkgeräten für 6G, die der Netzwerkausrüster Ericsson auf den Markt bringen möchten, nicht um Smartphones. Das wäre auch zu schön! Die Idee besteht vielmehr darin, das Internet of Things mit Kleinstgeräten zu versorgen, die zum Beispiel Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen und diese Daten übermitteln. Trotzdem hat der Ansatz etwas für sich: Energie aus Vibrationen, Temperaturveränderungen, Licht und umgebenden Hochfrequenzwellen zu entnehmen, bedeutet die totale energetische Unabhängigkeit. Genau richtig für Geräte, die sich an abgelegenen Standorten befinden oder in einem Versandpaket bzw. -container stecken. Aufladen aus der Luft: Ein Trend der Zukunft? Zero-Energy-Devices ohne Batterien entlasten die Umwelt TV-Sendeanlagen könnten den benötigten Strom ebenso liefern wie Mobilfunkbasisstationen oder einfach nur die Natur mit ihren vielen energetischen Phänomenen. Auf Neudeutsch heißt das »Energy Harvesting« und hat schon viele Forscher bis an den Rand des Möglichen getrieben. Denn die Sache hatte schon immer diesen einen Haken: Aus der Umgebung können Geräte bislang nur winzige Energiemengen »ernten«, sodass nur sogenannte Zero-Energy-Devices damit zurechtkommen. Der große Vorteil liegt hingegen darin, dass herkömmliche Batterien für dieses Konzept nicht mehr nötig sind und somit auch kein Batterienwechsel stattfinden muss. Das entlastet bei vielen hunderttausend oder sogar Millionen Geräten die Umwelt und spart den Anwender viel Zeit. Die Geräte müssen dafür effizienter werden Der Ertrag des bisherigen Energy-Harvestings liegt bei wenigen Mikrowatt, allerdings benötigen die bislang sparsamsten Sendeempfänger Strom im Milliwatt-Bereich. Ericsson schraubt deshalb nicht nur an der Erntehöhe, sondern auch an der Effizienz seiner Geräte. Die physikalische Übertragungsschicht benötigt ein Upgrade, daneben müssen Verschlüsselung und Authentifizierung stromsparender werden. Diese unvermeidbaren Vorgänge verschlingen bislang einen Großteil der Energie. Derzeit würden handelsübliche NB.loT-Geräte mehrere Tage Stromernte benötigen, um nur die Verschlüsselung zu gewährleisten. In Zusammenarbeit mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) sollen nun sparsamere Sicherheitsmechanismen entstehen sowie neue Schaltkreise, die mit niedrigsten Energiemengen klarkommen. Vielleicht haben diese Entwicklungen eines Tages auch Auswirkungen auf unsere Smartphones, sodass auch wir freie Energie aus der Luft ernten können. Quelle: heise.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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