Manche Dinge sind an und für sich betrachtet hierzulande kein Luxus – oder werden zumindest nicht als solcher betrachtet. Dazu gehören eigentlich auch eine warme Wohnung und Strom. Aktuell stellen die steigenden Energiepreise aber vor allem Haushalte mit relativ geringem Einkommen vor echte Herausforderungen. Und eine Entspannung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, laut dem Vergleichsportal Verivox werden die Preise für Strom und Gas weiter steigen. By Michael Kauffmann (Own work) [CC BY 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons Strom: Großhandelspreis hat sich verdreifacht Die Informationen von Verivox beruhen auf aktuellen Veröffentlichungen von Energieversorgung. In der Grundversorgung haben die Anbieter für die Monate April, Mai und Juni insgesamt 166 Preiserhöhungen angekündigt, was im Schnitt in einer Verteuerung der Tarife um 19,5 Prozent resultiert. Grund hierfür sind die Großhandelspreise auf dem Strommarkt, die sich in den letzten 12 Monaten verdreifacht hätten. Mitte 2022 wird zwar die EEG-Umlage wegfallen, aber laut den Energieexperten von Verivox werde dies nicht zu einer Vergünstigung des Stromes führen, sondern allenfalls kommende Erhöhungen ein wenig abschwächen. Den Berechnungen des Vergleichsportals zufolge haben sich die Strompreise in Deutschland innerhalb eines Jahres um ca. die Hälfte erhöht. Ein Haushalt, der einen Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden hat, zahlte vor 12 Monaten 1171 Euro pro Jahr für Strom, inzwischen seien es 1737 Euro. Gas: Ukrainekrieg treibt die Preise Ähnlich sieht es beim Gas aus. Hier verzeichnete Verivox im zweiten Quartal 118 Preiserhöhungen der Grundversorger. Im Schnitt wurden die Tarife dabei 42,3 Prozent teurer. Die Einkaufspreise für Gas liegen derzeit auf einem historischen Rekordniveau, und die Preise werden durch den Krieg in der Ukraine und einen drohenden Lieferstopp für Gas noch weiter in die Höhe getrieben. Eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr zahlte im April 2021 noch 1184 Euro pro Jahr, derzeit sind es 2787 Euro, was einem Anstieg von 135 Prozent entspricht. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen kann und sollte man die Frage stellen, ob die 300 Euro Energiepauschale, die die Bundesregierung beschlossen hat, ausreichen. Vor allem einkommensschwache Haushalte werden unter den steigenden Energiepreisen weiter leiden. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden