Seit das klassische Segelboot ausgedient hat, gehört die Schifffahrt zu den Branchen mit der höchsten Umweltbelastung. Denn heutzutage werden die Containerschiffe und Luxusdampfer von schweren Dieselmotoren über die Weltmeere getrieben. Zwar haben einzelne Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder Verbesserungen in diesem Bereich angekündigt. Alles in allem ist die Schifffahrt aber wohl auf die Entwicklung neuer Antriebstechnologien angewiesen, um langfristig einen signifikanten Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Dabei helfen soll ein Schiff namens Energy Observer, das kommenden Februar zu einer Weltumrundung aufbrechen wird. Die Besonderheit dabei: Das Boot wird ausschließlich durch einen Elektromotor angetrieben, der sich wiederum durch Sonnenenergie, Windkraft und Energie aus Wasserstoff speist. Der für den Antrieb benötigte Wasserstoff wird aus dem Meer gewonnen Besonders interessant ist dabei die Technologie zur Nutzung von Wasserstoff. Aus dem Automobilbereich kennt man ja bereits Brennstoffzellenfahrzeuge. Diese müssen allerdings regelmäßig aufgetankt werden – was auf dem Ozean eher schlecht ist. Deshalb produziert die Energy Observer den Wasserstoff direkt vor Ort, indem es das Meerwasser spaltet und die für den Antrieb notwendigen Komponenten speichert. Die Initiatoren sprechen daher von dem weltweit ersten Schiff, das selbstständig Wasserstoff produziert. Das Boot selbst gewann bereits 1994 die Jules Verne Trophy für die schnellste Erdumrundung eines Segelschiffes. Diesmal ist allerdings keine Rekordfahrt geplant. Vielmehr wird die Energy Observer unterwegs 101 Häfen anlaufen und dort die neue Wasserstoff-Technologie vor Ort präsentieren. Die Weltumrundung soll das Potential der Erneuerbaren Energien veranschaulichen Ähnlich wie bei der Weltumseglung des solarbetriebenen Flugzeugs Solar Impulse 2 geht es also vor allem darum, die Technologie zu präsentieren und das enorme Potential zu verdeutlichen. Positiver Nebeneffekt: Die entwickelten Antriebskomponenten werden so schon einmal langfristig und unter echten Bedingungen getestet – was für die an der Entwicklung beteiligten Ingenieure wertvolle Informationen liefert. Ganz billig ist das Projekt allerdings nicht: Der Umbau des alten Segel-Katamarans kostete alleine rund 4,72 Millionen Euro. Zusätzlich kalkulieren die Initiatoren mit Kosten von rund vier Millionen Euro jährlich während der Weltumseglung. Eines ist dafür aber sicher: Klimaschädliche Emissionen werden während der Fahrt nicht anfallen. Via: Treehugger Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden