Die am weitesten verbreitete Theorie zur Entstehung des Mondes geht davon aus, dass vor etwa 4,5 Milliarden Jahren ein Protoplanet namens Theia, der etwa die Größe des Mars hatte, mit der Erde kollidierte. Bei seinem Einschlag entstanden Bruchstücke, die sich dann in der Erdumlaufbahn sammelten und aus denen dann der Mond entstand. Schweizer Forscher:innen weckten nun allerdings erneut Zweifel an der Theorie.


Gab es keine Kollission mit Theia?

Generell ist diese Theorie zur Entstehung des Mondes nicht unumstritten, was vor allem daran liegt, dass es keinen Beweis für sie gibt. Sie ist lediglich der Versuch einer Erklärung für den Umstand, dass die Erde und der Mond sich chemisch sehr ähnlich sind.


Allerdings ist genau dieser Umstand auch Grund, an der Theia-Theorie zu zweifeln. Denn nicht nur die Sauerstoffisotope im Gestein der Erde sowie des Mondes stimmen überein, sondern auch die Isotope von Chrom und Titan. Der Planetenforscher Paolo Sossi von der ETH Zürich weist darauf hin, dass es solche Übereinstimmungen bei etwa 70 weiteren Elementen gibt und kommt zu dem Schluss, dass sich der Mond und die Erde zu ähnlich sind, als dass ein dritter Himmelskörper in der Entstehung des Mondes Platz hätte.

Der Thea-Einschlag sei nur dann zu erklären, wenn dabei ihn die Erde komplett zerstört geworden wäre und aus diesem Material letztlich Erde und Mond entstanden wären. Allerdings könnten sich der Mond und die Erde auch vor Milliarden von Jahren aus derselben Materialwolke gebildet haben, die sich damals um die junge Sonne herum ansammelte.

Material aus dem Inneren des Mondes muss untersucht werden

Um diese Theorie weiter zu untersuchen und im Verlauf die Kollisionstheorie zu widerlegen, müsste das Team Material aus dem Mondinneren untersuchen. Das ist nun auch der Plan.

Laut Sossi sind die chemischen und isotopischen Beweise in jedem Fall ausreichend deutlich, um die gängige Theorie der Mondentstehung in Frage zu stellen. Nun gehe es darum, disziplinübergreifend an einer Lösung für die Frage nach der Entstehung des Mondes zu sammeln.

via ScienceAlert

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