Dass der Klimawandel auf der Erde einen menschengemachten, also anthropogenen, Faktor einschließt, ist in der Wissenschaft breiter Konsens. Forscher des Goddard Space Flight Center der NASA führen nun erstmals direkte Beobachtungen als Belege für den von Menschen gemachten Klimawandel an.


Erderwärmung
Foto: Global Warming. The Earth became the newest Waterworld., Andrea Della Adriano, Flickr, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode

Auf der Erde wird es wärmer

Der Grundgedanke hinter dem anthropogenen Klimawandel ist, dass der Mensch das Energiebilanz der Erde aus ihrem natürlichen Gleichgewicht bringt. Die Forscher des Goddard Space Flight Center führten dafür nun Beobachtungen ins Feld, die zeigten, dass der sogenannte Strahlungsantrieb der Erde zwischen 2003 und 2018 durch Aktivitäten der Menschheit um 0,53 +/0,11 Watt pro m2 gestiegen ist. Auf der Erde wird es somit deutlich wärmer.

Diesen Anstieg begründen die Forscher hauptsächlich mit den Treibhausgasemissionen, die durch die Stromerzeugung, den Verkehr sowie die Industrie verursacht wird. Außerdem gäbe es in der Atmosphäre weniger reflektierende Aerosole, was weiter zur Energiebilanz beiträgt. Die Forscher konnten Theorien aus diversen Klimamodellen somit erstmals durch direkte Beobachtungen bestätigen.


Daten zeigen anthropogenen Anteil

Dabei verwendete das Team der NASA Daten aus dem Projekt Clouds and the Earth’s Radiant Energy System (CERES). In dessem Rahmen wurden seit 1997 Instrumente an Bord von Erdsatelliten installiert, die messen, wie viel Energie von der Erde zur Sonne gelangt und wie viel dieser Energie unser Planet wieder abstrahlt. Außerdem bezogen die Forscher auch noch andere Daten wie etwa die Meerestemperaturen mit ein.

Mit Hilfe all dieser Daten konnten die Wissenschaftler dann berechnen, wie hoch der Anteil von natürlichen Schwankungen und Faktoren an dem entstandenen Ungleichgewicht ist. So kann etwa der sogenannte Atmospheric Infrared Sounder (AIRS) Wasserdampf in der Erdatmosphäre messen, der Energie in Form von Wärme absorbiert. Das Team konnten jedem natürlichen Faktor eine bestimmte Energieänderung zuordnen und den anthropogenen Anteil am Klimawandel so mathematisch bestimmen. Dabei kam eine neue Analysemethode zum Einsatz, mit der schneller zu rechnen sei als mit alten modellbasierten Methoden. Die Strahlungskraft könne so fast in Echtzeit überwacht werden. So kann dann verfolgt werden, wie sich menschliche Emissionen auf das Weltklima auswirken und welche Auswirkungen die diversen Klimaschutzmaßnahmen haben.

This is the first calculation of the total radiative forcing of Earth using global observations, accounting for the effects of aerosols and greenhouse gases. It’s direct evidence that human activities are causing changes to Earth’s energy budget„, so Ryan Kramer, Hauptautor der Studie.

Alles dreht sich um den Strahlungsantrieb

Die treibende Kraft hinter dem Klimawandel ist der sogenannte Strahlungsantrieb. Die Sonne sendet Strahlungsenergie zur Erde, die dann von der Atmosphäre und der Erdoberfläche zum Teil wieder reflektiert wird. Ein Anteil der reflektierten Energie gelangt wieder ins All, ein anderer Teil wird von Wolken und vor allem auch von Treibhausgasen in der Atmosphäre wieder absorbiert und teilweise dann wieder zurück zur Erde abgegeben. Ein Ungleichgewicht in der Energiebilanz kann dann entstehen, wenn die natürlichen Faktoren durch anthropogene Faktoren ergänzt werden und so mehr Energie von der Erde absorbiert als wieder ins All abgegeben wird. Das Ergebnis hat der Weltklimarat auf den Namen Strahlungsantrieb getauft.

via NASA

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