Dass die Erwärmung des Klimas ein ernstes Problem darstellt, ist inzwischen nahezu Konsens. In der Wissenschaft zugegebenermaßen mehr als in der Politik, aber die Erkenntnis, dass etwas getan werden muss, ist weit verbreitet. Forscher der Climate Intervention Biology Working Group untersuchen derzeit eine etwas abenteuerliche Maßnahme: Eine Art Aerosol-Schild, dass die Erde vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen soll. Foto: Global Warming. The Earth became the newest Waterworld., Andrea Della Adriano, Flickr, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode Aerosol-Wolke zum Klimaschutz Die Climate Intervention Biology Working Group wird von der Michigan State University und Stony Brook University in New York geleitet und beschreibt sich selbst als ein „Team von international anerkannten Experten aus der Klimaforschung. Die Gruppe trifft sich seit September 2019 jeden Monat und arbeitet auch seitdem an der Aerosol-Idee, die unter dem Arbeitstitel „solar radiation modification“ läuft. Der Gedanke, die Strahlen der Sonne teilweise wieder zurück ins All zu reflektieren, ist an und für sich nicht neu. Der Vorschlag der Michigan State University and Stony Brook University in New York konzentriert sich auf eine Methode, bei der eine künstliche Aerosol-Wolke in der Stratosphäre eingesetzt wird, um die Sonnenstrahlen zu reflektieren. Theoretisch könnte diese Wolke künstlich vergrößert und verkleinert werden sowie nach Belieben bewegt werden, um bestimmte Regionen zu schützen und ein spezifisches Temperaturziel zu erreichen. Wie genau das passieren soll, ist allerdings noch nicht wirklich klar. Die Aerosol-Idee an sich wurde schon mehrmals diskutiert, so etwa in einem Aufsatz von 2018 in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters, in dem diskutiert wurde, wie die Erde mittels in die Atmosphäre eingebrachten Chemikalien gekühlt werden könnte. Andere Beiträge wiesen allerdings auf mögliche Grenzen und Gefahren solcher Vorhaben hin. Auswirkungen müssen untersucht werden Die Forschung an der Methode befindet sich noch in der Anfangsphase. Die Forscher halten die Lösung allerdings für relativ gut umsetzbar. „ The costs and technology needed to reflect the sun’s heat back into space are currently more attainable than other climate intervention ideas like absorbing carbon dioxide from the air„, erklärt das Team. Allerdings gäbe es auch mögliche Probleme wie etwa eine ungleichmäßige Verteilung der Aerosole (was lokale Ökosysteme beeinflussen würde), Auswirkungen auf Regenfälle, möglicher saurer Regen sowie Auswirkungen auf die UV-Strahlung auf der Erdoberfläche. Eine große Ungewissheit ist die allgemeine Auswirkung einer Intervention mit Aerosolen auf die Ökosysteme der Erde. Die globale Erwärmung wirkt sich bereits jetzt auf Tiere und Pflanzen aus, und die zusätzlichen Auswirkungen der Aerosole sind nur schwer absehbar. „There is a dearth of knowledge about the effects of climate intervention on ecology„, so Phoebe Zarnetske, Leiterin der Gruppe. „As scientists, we need to understand and predict the positive and negative effects it could have on the natural world, identify key knowledge gaps, and begin to predict what impacts it may have on terrestrial, marine, and freshwater species and ecosystems if it were adopted in the future„, fährt sie fort. Es muss gehandelt werden Momentan arbeitet die Gruppe daran, ein existierendes Geoengineering-Modell der Rutgers University so anzupassen, dass die Auswirkungen (positive wie negative) der Aerosol-Intervention modelliert werden können. „While climate models have become quite advanced in predicting climate outcomes of various geoengineering scenarios, we have very little understanding of what the possible risks of these scenarios might be for species and natural systems“ , so Jessica Gurevitch von der Stony Brook University, die an der Untersuchung mitarbeitet. Die Gruppe betonte, dass unabhängig von der schlussendlichen Nutzbarkeit der Methode der Methode ein Weg gefunden werden muss, die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren. via EurekAlert! Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter