Über die Frage, ob es Wasser auf dem Mond gibt, wird bereits seit einiger Zeit spekuliert. Denn dies wäre die Voraussetzung für die Entwicklung von Lebensformen. Außerdem könnten die Quellen vor Ort dann genutzt werden, um etwa menschliche Raumstationen zu versorgen. Auch bei der Herstellung von Treibstoff für Raumfahrt-Missionen könnte das Wasser eine wichtige Rolle spielen. Vor einiger Zeit deuteten Daten des fliegenden Teleskops Sofia bereits auf die Existenz von Wassermolekülen im Mondstaub hin. Die Analyse erfolgte hier aber noch aus der Ferne. Der direkte Nachweis fehlte bisher hingegen noch. Chinesischen Forschern ist genau dies aber nun gelungen. Sie untersuchten Mondstaub und Gesteinsproben, die die chinesische Raumsonde Chang’e 5 Ende vergangenen Jahres mit auf die Erde gebracht hatte. Dabei stießen die Forscher auf Hydroxyl und H2O in den Proben. China hat große Ambitionen in Sachen Raumfahrt Konkret konnten die Experten nachweisen, dass sich in einer Tonne Mondstaub im Durchschnitt rund 120 Gramm an Wasser befinden. Die Werte der einzelnen Proben fielen allerdings durchaus unterschiedlich aus. So gab es auch einige Gesteinsproben, in denen sich bis zu 180 Gramm pro Tonne befanden. Dass der Nachweis nun in China gelungen ist, ist keineswegs Zufall. Denn China hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe an Raumfahrtmissionen gestartet. Teilweise wurde dabei Neuland betreten – wie etwa bei der Erkundung der Rückseite des Mondes. Oftmals wurden aber auch bereits durchgeführte Missionen aus der Vergangenheit wiederholt. Dies war auch hier der Fall. Denn in den 1960er und 1970er Jahren brachten auch die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion bereits Gesteinsproben vom Mond mit auf die Erde. Damals waren die Analysemethoden aber noch nicht so ausgefeilt wie heute. Woher kommt das Wasser auf dem Mond? Die Forscher in China haben sich auch bereits Gedanken darüber gemacht, wie das Wasser in den Mondstaub gekommen sein könnte. Die Vermutung: Ein Großteil der Wassermoleküle könnte auf den Sonnenwind zurückzuführen sein. Denn dieser enthält unter anderem Wasserstoff, der auf dem Mondboden zurückbleiben könnte. Der Rest des Wassers würde der Theorie zufolge dann aus dem Mondinneren stammen. Bisher handelt es sich hier aber noch um reine Annahmen. Weitere Untersuchungen müssen erst noch zeigen, ob sich dies tatsächlich bewahrheitet. Die Existenz des Wassers wurde nun aber zweifelsfrei nachgewiesen. Damit ist es dann zumindest theoretisch auch möglich, Wasser auf dem Mond direkt vor Ort zu gewinnen. Dies könnte beispielsweise genutzt werden, um die geplante russisch-chinesische Raumstation zu versorgen. Aber auch andere Nationen könnten auf die Ressourcen zurückgreifen. Via: Science Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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