In den letzten Jahren wurde in Deutschland viel Geld in die Wärmedämmung von Häusern investiert. Dadurch soll der Energieverbrauch reduziert und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Forscher der University of Pittsburgh und der University of Oxford haben nun eine alternative Lösung entwickelt, die ebenfalls in diese Richtung geht. Konkret geht es um smarte Fenster, die ihre Eigenschaften an die jeweiligen Witterungsbedingungen anpassen können. Im Winter absorbieren sie einen Teil der Sonnenstrahlen und geben so gezielt Wärme in die Innenräume ab. Im Sommer funktioniert der Trick dann genau umgekehrt: Die entsprechenden Sonnenstrahlen werden reflektiert, sodass sich die Temperatur im Haus reduziert. Beide Eigenschaften an sich sind nicht ganz neu. Die Innovation besteht darin, dass die Fenster sich jeweils an die aktuellen Bedingungen anpassen und so das ganze Jahr über einen positiven Einfluss auf die Energiebilanz verfügen. Bild: University of Pittsburgh Der Energieverbrauch kann signifikant reduziert werden Es ist sogar möglich die Temperatursteuerung noch präziser zu gestalten. So können etwa dreißig Prozent der Sonnenstrahlen absorbiert und siebzig Prozent reflektiert werden. Einen ersten Prototyp haben die Forscher auch bereits entwickelt. Dieser besteht aus einem 300 Nanometer dicken Mikrofilm und basiert auf Phasenwechselmaterial, das sich gezielt an die jeweilige Situation anpasst. Entwickelt wurde der Prototyp in Zusammenarbeit mit verschiedenen Firmen aus der Industrie, die ebenfalls ihre Expertise einbrachten. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Beginn an auf eine praktische Nutzung ausgerichtet ist. Erste Schätzungen der Forscher gehen davon aus, dass die smarten Fenster den Energieverbrauch zur Temperaturregelung eines Hauses um zwanzig bis vierunddreißig Prozent reduzieren können. In der Rechnung bereits enthalten ist der zusätzliche Energieverbrauch zur Steuerung des Mikro-Films auf dem Glas. Hausbesitzer könnten ihre laufenden Kosten senken Der Wert bezieht sich zudem auf den Vergleich mit doppelglasigen Fenstern. Bei älteren und noch nicht sanierten Häusern, dürfte der Wert daher noch einmal deutlich höher ausfallen. Der Energieverbrauch eines einzelnen Hauses ist dabei noch vergleichsweise gering. In der Summe könnten sich aber durchaus signifikante Einsparungen ergeben. So haben Untersuchungen in der Vergangenheit ergeben, dass das Beheizen und Herunterkühlen von Gebäuden in entwickelten Ländern für rund zwanzig bis vierzig Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich sind. Wenn es also gelingen sollte, hier Einsparungen zu realisieren, würde dies einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Installation könnte zudem auch für viele Hausbesitzer attraktiv sein. Denn in Zeiten steigender Energiepreise könnten die Fenster eine Möglichkeit darstellen, die monatlichen Kosten zu senken. Benötigt wird dafür allerdings zunächst ein marktreifes Produkt. Genau daran wollen die Forscher nun arbeiten. Via: Inceptive Mind Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter