Cornflakes zum Frühstück sind ja soooo gesund. Wirklich? US-Agrarwissenschaftler sind da ganz anderer Meinung. Bei der Herstellung der knusprigen Flocken geht alles verloren, was ursprünglich im Getreide steckte, Vitamine und Phenolsäuren. Erstere helfen gegen Infektionen, letztere helfen gegen Krebs. Carrie Butts-Wilmsmeyer, Juniorprofessorin Agrarwissenschaften an der University of Illinois am Standort Urbana und ihr Team stellten aus 19 verschiedenen Getreidesorten, die alle unterschiedliche Anteile an Vitaminen und Phenolsäure aufwiesen, Cornflakes her. Sie gingen davon aus, dass in den Flocken aus Körnern, die einen größeren Anteil an gesunderhaltenden Wertstoffen, mehr Vitamine und Phenolsäuren übrigbleiben. Doch weit gefehlt. Es gab kaum Unterschiede. Wertstoffträger werden im ersten Schritt abgetrennt „Was wir herausfanden waren keine besonders guten Neuigkeiten“, sagt Butts-Wilmsmeyer. „Unabhängig davon, wie hoch die Phenolsäurekonzentration in den Ausgangsprodukten war sorgte die Verarbeitung dafür, dass der größte Teil der Säuren verlorenging.“ Das ist eigentlich kein Wunder. De Säuren kommen vor allem in den äußeren Hüllen der Körner vor. Und die werden bei der Herstellung von Cornflakes im ersten Produktionsschritt gleich entfernt. Die Vitamine zerstörte wohl die Verarbeitungstemperatur. Wenigstens die Phenolsäuren wollten die Forscher retten. Sie erhitzten die Hülen in der Hoffnung, die darin enthaltenen Wertstoffe würde auf die Cornflakes übergehen. Tatsächlich gelang es, allerdings in kaum messbaren Mengen. „Man kann stattdessen zum Kühlschrank gehen und ein paar Blaubeeren essen“, sagt Butts-Wilmsmeyer. Das habe den gleichen Effekt. Die Kellogg Company sitzt mit im Boot Die Wissenschaftler geben jedoch nicht auf. Sie untersuchen jetzt jeden einzelnen Schritt in der Produktionskette. Sie suchen noch einer Lücke, um die Phenolsäuren, die sie aus den Hüllen isolieren, doch noch irgendwie in die Cornflakes zu schmuggeln. „Jetzt können wir herausfinden, wie wir den Prozess ändern können, um die Wertstoffe nicht zu verlieren“, sagt Martin Bohn, Coautor der Studie und ebenfalls Assistenzprofessor für Agrarwissenschaften in Urbana. Er ist sicher, dass es gelingt. Das werde Menschen helfen, die zwar Cornflakes verspeisen, Gemüse und Obst aber links liegen lassen. Die Aussichten sind nicht schlecht, dass es in naher Zukunft tatsächlich gesunderhaltende Cornflakes gibt. Denn die Kellogg Company, einer der großen Hersteller, sitzt mit im Boot. via ACES Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden