Nahezu jeder Sporttaucher wird im Laufe seiner Taucherkarriere öfter ein Korallenriff besuchen. Aber diese Riffe bieten nicht nur ein farbenfrohes Spektakel für Taucher, sondern vor allem auch Lebensraum für eine große Vielfalt an Flora und Fauna. Eine neue Studie zeichnet nun aber ein erschreckendes Bild über den Zustand der Korallenriffe in den Ozeanen: Der bereits besorgniserregende Zustand vieler Riffe wird sich weiter verschlechtern, bis sie noch vor Ende dieses Jahrhunderts komplett kollabieren werden. Schuld daran ist zu einem wesentlichen Teil der fortschreitende Klimawandel. Bild: „>Amazing Great Barrier Reef, Sarah Ackermann, Flickr, CC BY-SA 2.0 Korallensterben durch Klimawandel Die Erwärmung des Weltklimas birgt in allen möglichen Bereichen Gefahren. Eine Vielzahl der Auswirkungen trifft aber diverse Ökosysteme. Besonders betroffen sind dabei auch die diversen Korallenriffe, die es auf der Welt gibt. Gefahren für die Riffe gehen vor allem von dem Anstieg der Wassertemperatur sowie dem sinkenden pH-Wert aus. Forscher der Universität von Hawaii kamen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass beinahe 90 Prozent der Korallenriffe in den nächsten Jahrzehnten verschwinden werden. Bis Ende des Jahrhunderts werden dann beinahe alle Riffe den sich ändernden klimatischen Bedingungen zum Opfer gefallen sein. Die Forscher schufen ein Modell, in dem sie die Auswirkungen der Wassertemperatur, Wellenenergie und dem pH-Wert des Wassers auf die Korallenriffe weltweit simulierten. Auch Faktoren wie Verunreinigung und Überfischung wurden bei der Simulation berücksichtigt. Das Ergebnis: Nahezu alle Lebensräume um Korallenriffe werden bereits heute maßgeblich durch menschliche Aktivitäten bedroht. In den nächsten 20 Jahren werden 70 bis 90 Prozent aller Korallenriffe zugrunde gehen. Als Hauptgründe identifizierten die Forscher den Klimawandel sowie Wasserverunreinigungen. Die Zukunft sieht düster aus Geht man noch weiter in die Zukunft, ist die Situation noch erschreckender: Bis 2100, so die Forscher, wird es auf der Welt kaum noch bis gar keine Korallenriffe mehr geben. Für ihre Prognose berücksichtigten die Forscher auch alle Projekte, die sich aktuell mit der Rettung der Korallenriffe befassen. Mit anderen Worten: Was wir derzeit tun, ist viel zu wenig. Und das, obwohl es durchaus ambitionierte Projekte gibt. Forscher experimentieren mit Schutzschichten, die Korallenbleiche verhindern sollen, Unterwasserlautsprechern, die Fische anlocken sollen, die sich positiv auf die Riffgesundheit auswirken, sowie sogar Unterwasserroboter, die sich um Riffe kümmern. Laut den Forschern sind all diese Maßnahmen nicht ausreichend, wenn es darum geht, die Riffe vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. „Trying to clean up the beaches is great and trying to combat pollution is fantastic. We need to continue those efforts. But at the end of the day, fighting climate change is really what we need to be advocating for in order to protect corals and avoid compounded stressors“, so Renee Setter, die die Studie auf dem Ocean Science Meeting 2020 präsentierte. Dass die Problematik akut ist, zeigt bereits der aktuelle Zustand vieler Korallenriffe. Das australische Great Barrier Reef, Teil des UNESCO-Weltnaturerbes, musste seit 2016 zwei Korallenbleichen durchstehen. Und australische Experten warnen davor, dass eine dritte Bleiche unmittelbar bevorsteht. Teile des Riffs gelten bereits heute als unrettbar verloren. Via American Geophysical Union Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter