Die Bedeutung von Wäldern kann kaum überschätzt werden. Denn sie bieten nicht nur wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna, sondern dienen auch als natürliche CO2-Speicher. Kaum ein Plan zur Realisierung der Ziele des Weltklimavertrags von Paris kommt daher ohne Pläne zur Wiederaufforstung aus. Noch allerdings geht die Entwicklung in eine andere Richtung: Es geht Wald verloren. Diese Tatsache lässt sich durch zahlreiche lokale Berichte – etwa aus Brasilien – belegen. Bisher gab es aber noch keine Karte, die den gesamten globalen Waldbestand abbildete. Diese Lücke haben Forscher des Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun mithilfe von Satellitendaten geschlossen. Wenig überraschende Erkenntnis: Die Wälder weltweit schwinden. 400.000 Datensätze aus dem All wurden ausgewertet Die erste globale Waldkarte entstand im Zuge der Satellitenmission Tandem-X. Deren Ziel ist es, ein dreidimensionales Bild der Erdoberfläche zu erschaffen. Dafür werden die beiden Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X genutzt, die die Erde in einem Abstand von nur wenigen hundert Metern umkreisen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass jeder Punkt aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen wird – wodurch die dreidimensionale Darstellung ermöglicht wird. In den Jahren 2011 bis 2015 wurden auf diese Weise rund 400.000 Datensätze gesammelt. Diese wiederum wurden nun von den Fachleuten des DLR mithilfe von künstlicher Intelligenz ausgewertet. Das Ergebnis ist eine Karte, die erstmals einen vollständigen Überblick über alle Waldbestände weltweit gibt – vom südamerikanischen Regenwald bis zum afrikanischen Gebirgswald. Bessere Beobachtungen könnten den Schutz erhöhen Die gute Nachricht ist: Rund ein Drittel der Landfläche ist noch immer von Wald bedeckt. Dieser ist grundsätzlich auch überlebensfähig. Allerdings setzt der Mensch ihm gewaltig zu. Den Daten der Forscher am DLR zufolge hat sich der globale Waldbestand seit Mitte des 20. Jahrhunderts schon um mehr als die Hälfte reduziert. Zum größten Teil ist dafür die Abholzung durch den Menschen verantwortlich. Zukünftig soll die Beobachtung des globalen Waldbestands durch die neu entwickelte Karte zudem noch einmal deutlich verbessert werden. Die Hoffnung von Naturschützern ist, dass mithilfe der so gewonnenen Erkenntnisse dann auch neue und wirksame Schutzmaßnahmen entwickelt werden können. Schon heute wird zum Schutz der Wälder teilweise auf moderne Technik gesetzt – etwa die Überwachung durch Drohnen. Via: DLR Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden