Für den Kampf gegen den Klimawandel ist es von entscheidender Bedeutung, den CO2-Ausstoß weltweit massiv zu reduzieren. Das alleine könnte aber noch nicht ausreichen. Denn nur weil keine neuen CO2-Emissionen entstehen, sind damit ja noch nicht die Sünden der Vergangenheit ausgeglichen. In immer mehr Staaten wird daher an Technologien gearbeitet, bei denen das Klimagas wieder aus der Atmosphäre gefiltert und dann unterirdisch gespeichert wird. Teilweise sollen solche Ansätze genutzt werden, um Prozesse auszugleichen, die noch nicht klimaneutral gestaltet werden konnten. Theoretisch ist es aber sogar möglich, auf diese Weise negative Emissionen zu erzielen. So können die Sünden der Vergangenheit zumindest teilweise ausgeglichen werden. Soweit zumindest die Theorie. Bisher gibt es in der Praxis aber noch kein Verfahren, das die unterirdische Speicherung in großen Mengen und zu attraktiven Preisen ermöglicht. Noch ist die unterirdische Speicherung zu teuer In Island beispielsweise kann das CO2 in Vulkangestein gespeichert werden. Die Kosten dafür sind allerdings enorm hoch. So fallen für die Speicherung der Emissionen von 250 Haushalten stolze 15 Millionen Dollar an. Attraktiv wird ein solches Angebot allerdings erst, wenn die Kosten niedriger liegen als die staatlich festgelegte CO2-Abgabe. In Deutschland soll diese im Jahr 2026 auf 55 bis 65 Euro pro Tonne steigen. Klar ist aber auch: Sinken werden die Preise erst, wenn die Technologien erprobt und getestet werden. In Dänemark wurde daher nun die Genehmigung für ein erstes Pilotprojekt erteilt. Dort soll das Klimagas in einem unterirdischen ehemaligen Ölfeld gespeichert werden. Das CO2 wird dort 1.800 Meter unter der Wasseroberfläche in Sandsteinhohlräumen unterhalb von mehreren Schieferschichten eingelagert. Das nun gestartete Pilotprojekt soll in erster Linie dazu dienen, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, um eine Skalierung zu ermöglichen. In Deutschland ist das Verfahren noch verboten Denn die nun erteilte Genehmigung bezieht sich lediglich auf die unterirdische Speicherung von 15.000 Tonnen CO2. Dies klingt auf den ersten Blick nach viel, ist aber nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn alleine Dänemark stößt jedes Jahr noch vierzig Millionen Tonnen an CO2 aus. Die dänische Regierung hat daher auch bereits weitergehende Pläne. So sollen ab dem Jahr 2025 in dem ehemaligen Ölfeld immerhin zwischen 0,5 und 1,5 Tonnen CO2 pro Jahr gespeichert werden können. Zukünftig soll die Technologie dann auch auf weitere ausgebeutete Öl- und Gasfelder ausgeweitet werden. Theoretisch verfügt auch Deutschland über das Potenzial zur unterirdischen Speicherung von CO2. Hierzulande sind entsprechende Verfahren aber faktisch verboten. Denkbar wäre hingegen, dass deutsche CO2-Emissionen eingefangen und in Richtung Norden transportiert werden. Werden bei der Produktion von Wasserstoff die Klimaemissionen abgeschieden und gespeichert, spricht man von blauem Wasserstoff. Via: Der Spiegel Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter