Roboter und künstliche Intelligenz, ein unschlagbares Team? Bezüglich Effizienz kann das bei vielen Anwendungen durchaus stimmen, vielleicht auch in der Medizin. Präzise operierende autonome Maschinen könnten demnächst Chirurgen ersetzen oder wenigstens ihre Arbeit ergänzen, doch nicht jeder Patient fühlt sich damit wohl. Einer hat es nun gewagt, die Probe aufs Exempel zu machen: Seine Behandlung erfolgte durch einen Roboter-Zahnarzt und soll komplett erfolgreich verlaufen sein.


Der Roboter als behandelnder Arzt?

KI erstellt 3D-Landkarte des Mundraumes mit Nervenverlauf

Ds Unternehmen Perspective probiert seinen Roboter-Zahnarzt schon länger aus, aber in Laborsituationen und nicht an echten Menschen. Nun gab es einen ersten Test mit einem Patienten aus Fleisch und Blut, alle Beteiligten zeigten sich danach zufrieden. Der KI-Roboter ist mit einem 3D-Volumenscanner ausgestattet, der wiederum die optische Kohärenztomographie (OCT) zur Bilderstellung nutzt. Er erzeugt ein 3D-Abbild des gesamten Mundraumes mitsamt den unter der Oberfläche liegenden Nerven als »Landkarte« zur Orientierung. Menschliche Zahnarzte sollen auf der Darstellung Karies viel genauer erkennen und orten können als auf einem Röntgenbild.

Ein Video der KI-basierten Zahnbehandlung


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Zahnbehandlungen sollen präziser, schneller, günstiger werden

Das Forscherteam filmte die echte robotergestützte Zahnbehandlung live mit, gab aber nicht an, welchen genauen Verlauf die Behandlung nahm. Das Gesamtziel ist allerdings klar: Zahnbehandlungen präziser, schneller und kostengünstiger zu machen. Eine Krone einzusetzen soll mit dem neuen System nur noch 15 Minuten dauern, nicht mehr mindestens zwei Stunden, verteilt auf zwei Sitzungen. Der Patient hätte damit nebenbei auch viel weniger zu leiden. Von heute auf morgen wird der KI-Zahnarzt nicht marktreif, das dauert noch eine ganze Weile.

Und wenn es dann so weit ist, wie viele Menschen werden sich freiwillig entscheiden, bei einem Roboter in Behandlung zu gehen? Vielleicht gibt es irgendwann in vielen Jahren überhaupt keine Wahl mehr, dann besteht die Krankenkasse auf der günstigen (und besseren?) Fließbandarbeit.

Quelle: t3n.de 

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