Menschen in Notsituationen haben verschiedene Probleme, um die sie sich mit unterschiedlicher Priorität kümmern müssen. Bei länger anhaltenden Notsituationen ist eines dieser Probleme die Versorgung mit Nahrung. Ein Forschungsteam aus der Schweiz hat nun eine Methode entwickelt, die in solchen Fällen Hilfe bringen kann. Die Forscher:innen schicken einfach eine Drohne zu den in Not geratenen Menschen, die diese essen können. Tragflächen aus Puffreis Die Tragflächen der von dem Team der schweizerischen École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) entwickelten Drohne bestehen aus Reisgebäck und sind somit essbar. Das Einsatzszenario ist vielfältig, die Drohne kann überall dort eingesetzt werden, wo schwer erreichbare Menschen schnell mit kalorienreicher Nahrung versorgt werden müssen. Das essbare Material, das in der Drohne verwendet wird, ist gepresster Puffreis. Dieser hat nicht nur ähnliche Eigenschaften wie Expandiertes Polypropylen (EPP), ein Material aus dem Drohnenbau, sondern ist auch noch gut kalorienhaltig – ein Kilogramm davon enthält etwa 3870 Kilokalorien. Die Forscher:innen griffen auf im Handel erhältliche Puffreistaler. Diese schnitten sie per Laser in Hexagon-Form und klebten sie anschließend mit Gelantine zusammen, um sie in eine Tragflächenform bringen zu können. Die so entstandenen Tragflächen umwickelten sie dann mit Frischhaltefolie, was Verunreinigungen des Materials während des Fluges vermeiden sowie die Festigkeit der Tragflächen sicherstellen soll. Die „essbare Drohne“ wird elektrisch angetrieben und hat eine Spannweite von 70 Zentimetern. Das entspricht essbarem Material mit einem Nährwert von 300 Kilokalorien – also etwa ein Kleines Frühstück. Außerdem verkraftet die Drohne eine weitere Zuladung von 80 Gramm – etwa für eine Notration Trinkwasser in einem essbaren Behältnis. Kaloriengehalt soll noch erhöht werden Der Rest der Drohne besteht aus konventionellen Materialien wie Kohlefaser – allerdings arbeiten die Forscher:innen aktuell daran, diese ebenfalls durch essbare Materialien zu ersetzen. Außerdem will das Team die Tragflächen noch in eine bessere Form bringen, um die Flugeigenschaften der Drohne zu verbessern. Aktuell testen die Forscher:innen ein 3D-Food-Printing- und Molding-Verfahren, um andere Formen bauen zu können. Außerdem denken sie darüber nach, die Tragflächen mit Fett zu ergänzen, um die Kaloriendichte zu erhöhen. Allerdings muss vorher untersucht werden, inwieweit sich ein höhere Tragflächengewicht auf die Flugeigenschaften auswirkt. Mit dem Projekt der essbaren Drohnen sind die Wissenschaftler:innen Teil der europäischen Forschungsinitative „RoboFood“, in deren Rahmen an essbaren Robotern sowie dem Transport von Impfstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln zu gefährdeten Tierarten geforscht wird. via EEE Spectrum Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden