Einen Solarpark aus 1,1 Millionen Photovoltaik-Modulen errichtet der Projektentwickler Move On Energy für Signal Iduna. Die dafür genutzte Fläche diente vor kurzem noch als Kippengelände eines Braunkohletagebaus. Aus Witznitz II wird damit der Energiepark Witznitz. Das Gelände liegt südlich von Leipzig, umfasst 300 Hektar Fläche und soll nicht nur energetisch, sondern auch landwirtschaftlich verwendet werden.


Symbolbild

Solarmodule mit 650 Megawatt sind aus China bestellt

Statt aus Kohle soll der Strom nun aus der Kraft der Sonne kommen, dafür muss sich in Witznitz einiges ändern. Move On Energy ist aktuell dabei, die in China bestellten Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 650 Megawatt zu installieren. Alle sind noch nicht hier in Deutschland angekommen, doch sie treffen nach und nach ein. Mit ihnen ließen sich etwa 200.000 Vierpersonenhaushalt versorgen, doch der Strom ist nicht für den privaten Gebrauch bestimmt. Es handelt sich um Industriestrom, der über einen Großhändler vertrieben wird. Das bringt verschiedene Vorteile mit.

Zu einen nimmt das Projekt keine staatlichen Fördergelder in Anspruch, die Finanzierung erfolgt rein durch das Unternehmen. Zum anderen wird auch keine Einspeisevergütung fällig, sodass keine Energiewende-Kosten anfallen. In wenigen Monaten schon soll der Energiepark fertig werden, laut Move On Energy handelt es sich um eine »der größten, nicht staatlichen geförderten Solarparks Europas«. Die Module sollen eine Ost-West-Ausrichtung erhalten und auch von der Rückseite einfallendes Licht nutzen können.


Testprojekt für Agri-TV fest ein

Unterhalb der Anlage beginnt bald ein Testprojekt der zusätzlichen landwirtschaftlichen Nutzung, Agri-PV genannt. Wie immer gibt es auch Kritik an der Großbaustelle, die Bevölkerung ist nicht vollends begeistert. Der Anblick von 300 Hektar Photovoltaik kann schwer zu verdauen sein, vor allem mit dem Gedanken an andere Nutzungsmöglichkeiten, wie Renaturierung und Naherholungsräume. Landrat Henry Graichen betont jedoch in erster Linie die Chancen, die sich aus dem lokalen Energiepark ergeben, also den neuen Standortvorteil seiner Region.

Quelle: golem.de

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