Mehrere lokale Studien sind bereits zu teilweise erschreckenden Ergebnissen gekommen. Demnach ist die Zahl der Insekten in den letzten Jahren und Jahrzehnten massiv gesunken. Nun hat sich ein Forscherteam insgesamt 73 dieser Untersuchungen noch einmal genauer angeschaut, um so ein globales Bild zu erhalten. Das Ergebnis ist alles andere als schön: Rund 40 Prozent der Arten drohen innerhalb weniger Jahrzehnte auszusterben. Doch Francisco Sánchez-Bayo, Co-Autor der neuen Überblicksstudie befürchtet sogar noch schlimmeres: „Es geht extrem schnell. In 10 Jahren hast du ein Viertel weniger, in 50 Jahren ist nur noch die Hälfte übrig und in 100 Jahren gar keine mehr“, sagte er gegenüber der britischen Tageszeitung „The Guardian“. Dies wiederum hätte massive Auswirkungen auf das Ökosystem und das Überleben der Menschheit. Drei Faktoren sind für das Artensterben verantwortlich In konkreten Zahlen ausgedrückt, verringert sich die Zahl der Insekten weltweit aktuell jährlich um 2,5 Prozent. Damit liegt die Rate in etwa doppelt so hoch wie bei Wirbeltieren und sogar achtmal so hoch wie bei sonstigen Tieren. Bleibt die Frage zu klären, welche Faktoren für das Sterben der Insekten verantwortlich sind. Die Autoren der neuen Studie verweisen vor allem auf drei Faktoren: Die intensive Landwirtschaft, womit vor allem der Einsatz von Pestiziden gemeint ist, den Klimawandel und die zunehmende Urbanisierung. Diese verschiedenen Einflüsse haben für sich genommen schon stark negative Auswirkungen auf die Insekten-Population – sie verstärken sich untereinander aber auch noch einmal. Es wären daher entschlossene Gegenmaßnahmen notwendig, um die düstere Prognose von Sánchez-Bayo doch noch zu verhindern. Schmetterlinge sind mit am stärksten betroffen In der Studie heißt es dazu ganz konkret: „Solange wir die Art und Weise unserer Lebensmittelproduktion nicht ändern, werden Insekten in ihrer Gesamtheit innerhalb weniger Jahrzehnte den Weg des Aussterbens beschreiten.“ Zu den Arten, die bereits jetzt am stärksten betroffen sind, gehören Schmetterlinge und Motten. In diesen Fällen lässt sich die Problematik teilweise auch schon an konkreten Beispielen nachweisen. So ist die Zahl der Schmetterlinge auf landwirtschaftlich genutztem Land in England in den ersten zehn Jahren dieses Jahrhunderts um 58 Prozent zurückgegangen. Aber auch Bienen, Wespen, Ameisen, Mistkäfer, Libellen und Eintagsfliegen gehören zu den Arten, die am stärksten von der Problematik betroffen sind. Ohne diese Tiere wäre ein menschliches Leben auf der Erde, wie wir es aktuell führen, aber nur schwer vorstellbar. Via: Engadget Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter