Die europäischer Organisation für Kernforschung sitzt in der Nähe von Genf. Dort wird vor allem mithilfe von riesigen Teilchenbeschleunigern physikalische Grundlagenforschung betrieben. Aktuell steht dabei der „Large Hadron Collider“ im Fokus der Wissenschaftler. Der größte Teilchenbeschleuniger der Welt ist kreisförmig aufgebaut und mehr als zwanzig Kilometer lang. Gebaut wurde er vor allem, um das sogenannte Higgs-Boson-Teilchen nachzuweisen. Dies ist inzwischen gelungen. Dennoch gibt es in der Welt der Physik aber natürlich noch genug zu erforschen. Deshalb ist zum einen der bisherige Teilchenbeschleuniger auch weiterhin in Betrieb. Gleichzeitig wird aber auch der Bau eines noch größeren Modells geplant. Der „Future Circular Collider“ soll rund viermal so lang werden wie der bisherige Rekordhalter und könnte in rund zwanzig Jahren die Arbeit aufnehmen. The Large Hadron Collider/ATLAS at CERN, Image Editor, Flickr, CC BY-SA 2.0 Die Kosten werden aktuell auf 21 Milliarden Euro geschätzt Nun wurde eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Realisierung des Projekts absolviert. Denn das höchste Gremium der Organisation, das Cern Council, hat seine Zustimmung erteilt. Der Rat ist mit Experten besetzt und muss ein solch gewaltiges Vorhaben absegnen. Allerdings kann das CERN den Bau des neuen riesigen Teilchenbeschleunigers nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Stattdessen müssen nun noch die Finanzminister der europäischen Staaten von der Idee überzeugt werden. Benötigt wird eine nicht unerhebliche Summe: Aktuellen Planungen zufolge soll der Bau rund 21 Milliarden Euro kosten. Denkbar wäre es daher, auch Partner außerhalb der Europäischen Union zu beteiligen. Japan und die USA dürften hier die ersten Ansprechpartner sein. Als problematisch könnte sich erweisen, dass es diesmal- anders als beim LHC mit dem Higgs-Bosson – kein greifbares direktes Forschungsziel gibt. Die neue Anlage arbeitet mit deutlich mehr Kollisionsenergie Sollte die benötigte Summe aufgetrieben werden, könnten die benötigten Tunnel ab dem Jahr 2038 errichtet werden. Nach der Fertigstellung werden in der Anlage dann Elektronen auf Positronen, Protonen auf Protonen und Ionen auf Ionen geschossen. Die dadurch herbeigeführten Kollisionen sollen dann zu den gewünschten wissenschaftlichen Erkenntnissen führen. Unter anderem erhoffen sich die beteiligten Wissenschaftler dadurch ihr Wissen über die Entstehung des Universums zu erweitern. Ein Blick auf die Leistungsfähigkeit zeigt, weshalb nicht einfach die alte Anlage weiter genutzt werden kann: Während die Kollisionsenergie aktuell bei 14 Tera-Elektronenvolt (TeV) liegt, sollen in der Zukunft Werte von bis zu 100 TeV erreicht werden. Dies wiederum ist nur möglich, weil der neue Teilchenbeschleuniger noch einmal deutlich größer entworfen wurde als die bisherige Anlage. Via: Nature Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter