Willkommen in der Zukunft. Jeder Bürger muss laut Gesetz stets eine Facebook-ID-Karte bei sich tragen, um einen Job zu haben, Einkäufe tätigen, die Grenzen zu überschreiten und sogar bei Wahlen abzustimmen. Bei Nichtbeachtung droht eine Inhaftierung und im Notfall wird bei einem Wiederholungstäter ein micro RFID-Chip in den Körper implantiert. Science-Fiction? Vielleicht. Die Nutzung von Facebook ist ansich schon ein Thema für Datenschützer, wobei die Nutzung einer Facebook ID anstelle eines Personalausweises, das Leben in der Tat, um einiges einfacher machen würde. Der Hintergrund der News Der in Berlin ansässige Digital-Künstler Tobias Leingruber, der gestern auf eine Veranstaltung einlud, kam auf die Idee, den Gästen eine gedruckte Facebook ID Karte zukommen zu lassen. Diese beinhaltete Datum der Registrierung in dem größten Sozialen Netzwerk der Welt, Name, Nutzername, Geschlecht, Wohnort wie auch einen QR-Code, der direkt auf die Facebook Seite des jeweiligen Besitzers verlinkte. Leider wurde er von Facebook freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, sein „Facebook“ Event bitte aus dem Netz zu entfernen. Die Gründe konnten auf die Schnelle nicht ermittelt werden, dennoch: die Idee einer Facebook ID Karte anstelle eines Personalausweises ist garnicht mal so abwegig. Herr Leingrubers Facebook-Seite sage mehr über ihn als alles andere – sie habe mehr wertvolle Informationen als ein Reisepass. Die Deutsche Regierung hat ja den elektronischen Personalausweis eingeführt, es bleibt aber fraglich, es ist sogar sehr unwahrscheinlich, dass der digitale Ausweis in Zukunft mit den bereits bestehenden Strukturen von Facebook mithalten kann. Eine Zukunft, in der die Facebook Identität wichtiger wird, als jede Regierung, scheint nicht unrealistisch, so Leingruber. Bei einem Grenzübertritt von Kanada in die USA im vergangenen Sommer soll ein Grenz-Offizier scherzhaft gefragt haben: „Also – wie lautet ihr Facebook-Name?“ und dies lies den ambitionierten Digital-Künstler darüber nachdenken, wie viele wertvolle Informationen das Netzwerk tatsächlich über ihn gespeichert hat und über ihn auch verfügt. Video über den Digital Künstler: Tobias Leingruber Facebook als Personalausweis Die Warscheinlichkeit, dass sich irgendeine Regierung dazu bereit erklärt, Facebook Profile anstelle von Personal- oder Reisepässen zu verwenden, kann als relativ gering eingeschätzt werden. Das größte Problem: Facebook wird von den Amerikanern betrieben. Kein Land der Welt überlässt einem anderen die sensiblen Informationen über ihre Bürger bzw. über ihr „Personal“. Wobei, da muss man dazu sagen, dass schon jetzt Facebook die Interessen, die Lebensläufe, die Vorlieben von knapp einer Milliarde Menschen weltweit beherbergt, mehr als jeder Personalausweis. Die Authentizität von Facebook Profilen ist ein anderes Problem. Es müssen also noch viele Schritte gegangen werden, bis man überhaupt einen ernsten Vorschlag in diese Richtung in Erwägung zieht. Facebook Netzwerk oder Datenkrake (Diskussionsrunde auf Phoenix) Fazit: Sage niemals nie Die digitale Welt birgt noch viele Überraschungen und wir stehen gerade erst am Anfang. Das es irgendwann eine Weltregierung und digitale Ausweise in Form von Profilen geben wird, davon kann man ausgehen, die Frage ist nur wann, zu welchem Preis und wie sind die Daten tatsächlich fälschungssicher. Identitäts-Management ist auch ein Thema, welches auf der diesjährigen CeBIT (startet am 6.März) hoch im Kurs steht, vielleicht gibt es ja dort eine weiterführende Antworten auf die Frage: Werden wir jemals Facebook Profil anstelle von Personalausweisen benutzen. Eines ist vorweg sicher: Sage niemals nie. Quelle Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter