Seit einiger Zeit bereits überschlagen sich die Nachrichten zum neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Unter den zahllosen Meldungen sind aber auch diverse Falschmeldungen, die teilweise spürbare Konsequenzen haben. Besonders Facebook und Whatsapp sind gut geeignet, solche falschen Nachrichten zu verbreiten. Wir haben die gängigsten Falschmeldungen für euch auf den Prüfstand gestellt.


1. Ibuprofen und der Coronavirus vertragen sich nicht

Über Whatsapp wurde eine Sprachnachricht verbreitet, in der behauptet wird, dass die Einnahme von Ibuprofen den Verlauf von COVID-19 verschlimmern könnte. Dabei wurde sich auf angebliche Forschungsergebnisse der Universitätsklinik Wien berufen. Dieses hat sich in der Zwischenzeit aber gemeldet und die Nachricht als falsch entlarvt.


Dennoch warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der Einnahme von Ibuprofen, sollte man den Verdacht haben, an COVID-19 erkrankt zu sein. Ein Sprecher der WHO erklärte jedoch, dass es keine neuen Studie gäbe, die die Vermutungen bezüglich Ibuprofen bestätigen. Derzeit werde die Lage von Experten geprüft. Bei der Empfehlung handele es sich um reine Vorsichtsmaßnahmen.

„Wir raten, im Verdachtsfall Paracetamol und nicht Ibuprofen einzunehmen“, erklärt WHO Sprecher Christian Lindmeier. Die Aussage bezieht sich allerdings lediglich bei der Einnahme ohne ärztlichen Rat.

Update:

Die WHO hat nun die Bedenken zur Einnahme von Ibuprofen bei Covid-19-Patienten zurückgenommen.

2. Hunde und Katzen können das Virus verbreiten

Nachdem in den Sozialen Medien verbreitet wurde, dass eine Übertragung des Virus von Katzen, Hunden und anderen Haustieren auf den Menschen übertragen werden können. Für diese Behauptung gibt es bisher keine Belege. Das muss deutlich unterstrichen werden, da diverse Tierheime bereits melden, dass derzeit überdurchschnittlich viele Fundtiere abgegeben werden.

3. Das Coronavirus wurde nicht im Labor gezüchtet

Die Meldung, dass das neue Coronavirus im Labor gezüchtet und auf die Bevölkerung losgelassen wurde, ist eine offensichtliche und bereits von Forschern belegte Falschmeldung. Verbreitet wurde sie dennoch, unter anderem vom AfD Ortsverband Hohenlohe Süd.

4. Chlordioxid gegen den Coronavirus

Die Pseudo-Medizin Miracle Mineral Supplement (MMS) wird seit Längerem als Heilmittel für alles Mögliche gepriesen. Das Mittel besteht jedoch aus der Chemikalie Natriumchlorit, aus der bei Aktivierung das giftige Chlordioxid.

Auch im Zusammenhang mit dem Virus SARS-CoV-2 kommt MMS immer wieder als Heilmittel ins Gespräch, vor allem in den Ecken des Internets. Dabei wird sich oft auf eine Studie bezogen. Das Rechercheportal Correctiv hat sich der Sache angenommen und dargelegt, mit welchen billigen Tricks die Nutzer getäuscht werden sollen. Die Einnahme von MMS ist nicht nur wirkungslos bezogen auf das neue Coronavirus, sie ist auch gesundheitsschädlich.

5. Es gibt keine Corona-Selbstdiagnose

Im Netz kursiert außerdem eine Anleitung, wie man durch 10-sekündiges Atemanhalten feststellen kann, ob man unter Corvid-19 leidet. Dies funktioniert nicht. Eine eindeutige Diagnose kann nur durch Labortests erfolgen.

6. Wassertrinken hilft gegen Corona

Eine weitere Falschmeldung behauptet, dass das Trinken von ein paar Schluck Wasser alle 15 Minuten die Viren in den Magen spült, wo sie von der Magensäure unschädlich gemacht werden. Zwar ist die Aufnahme von viel Flüssigkeit generell empfehlenswert, ein Infektionsschutz wird so aber nicht erreicht.

Wie schützt man sich vor Falschmeldungen?

Wer sich im Angesicht der Informationsflut zu SARS-CoV-2 nicht sicher ist, welchen Meldung er vertrauen soll, der tut gut daran, sich an ein paar einfache Grundregeln zu halten:

  • Skeptisch bleiben: Nicht alles, was man liest, ist auch wahr. Je absurder eine Meldung klingt, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass sie nicht wahr ist.
  • Gegenchecken: Meldungen, die so nur in den Sozialen Medien oder aus komisch anmutenden Quellen stammen, haben ein hohes Potential, eine Falschmeldung zu sein.
  • Offiziellen Stellen trauen: Auch wenn ein gesundes Misstrauen sicher nicht verkehrt ist: Die besten Informationen zu SARS-CoV-2 bieten derzeit Institutionen wie das Robert-Koch-Institut und die Website des Bundesgesundheitsministeriums
  • Weitere Seiten, die gegen Fakenews durch Aufdeckung vorgehen sind: SWR3 und Mimikama
    Zudem bietet die Website Worldometers eine Livekarte zu den weltweiten Infizierungen und auch Todesopfern

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