In Finnland fallen die Jahreszeiten noch krasser aus als hier. Während im Sommer die Sonne gefühlt ewig scheint, sind die Wintertage so kurz, dass das Tageslicht nur kurz aufblinkt. Effiziente Sonnenenergie steht deshalb nur zur warmen Jahreszeit zur Verfügung, dann aber in hohem Maße, während es in der anderen Jahreshälfte sehr mau aussieht. Eine Sand-Batterie soll nun den Ausgleich zwischen Sommer und Winter bringen. Sand als ergiebiger Wärmespeicher Die hohen Sandtemperaturen werden direkt zum Heizen genutzt Ein junges Ingenieurs-Team aus Kankaanpää hat sich Gedanken gemacht über die jahreszeitübergreifende Energiespeicherung. Heraus kam die Sand-Batterie, eine kostensparende, praktische Lösung zur Überbrückung der langen, kalten Wintermonate. Das Prinzip ist ganz einfach: Über den Sommer nimmt der in einem isolierten Silo gespeicherte Sand die Energie aus Windkraft und Photovoltaik auf, bis er die 500-Grad-Marke erreicht. Das Naturmaterial ist ein hervorragender Wärmespeicher und hält die Temperatur bei geringen Verlusten über Monate hinweg. Aus dieser Wärme nun wieder Strom zu generieren, wäre viel zu ineffizient, die Wissenschaftler möchten die hohen Temperaturen lieber direkt zum Heizen verwenden. Unkomplizierte Technik ohne teure Rohstoffe, nur mit Sand Der heiße Sand soll im Winter Wasser erhitzen, das dann in die Haushalte und Büros der Stadt fließt und die dortigen Heizungen betreibt. Auch das Hallenbad von Kankaanpääs soll von der preiswerten Fernwärme profitieren. Teure oder seltene Rohstoffe kommen dabei nicht zum Einsatz und die Technik ist absolut unkompliziert. Der Langzeitspeicher wird zu einem interessanten Baustein der finnischen (und vielleicht auch irgendwann der deutschen) Energiewende. Das System ist in Kankaanpääs bereits installiert, es befindet sich in direkter Nähe zum örtlichen Heizkraftwerk und ergänzt das bestehende Fernwärmenetz. Bisher stammte die Wärme des Kraftwerks ausschließlich aus fossilen Energieträgern, nun kommt die Kraft der Sonne hinzu. Im nächsten Winter schon sieht die Energiebilanz deutlich besser aus. Quelle: winfuture.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter