In Finnland wurde kürzlich der Bau der weltweit ersten Anlage zur permanenten Entsorgung von Atommüll genehmigt. In der Anlage sollen auch hochradioaktive Abfälle bis zu 100.000 Jahre gelagert werden können.


Bild:  Pollution, Jan Smith, Flickr, CC BY-SA 2.0
Bild: Pollution, Jan Smith, Flickr, CC BY-SA 2.0

Endlagerung von hochradioaktivem Material

Atommüll kann in drei Kategorien eingeordnet werden: Hochradioaktiv, mittel- und schwachradioaktiv. Schwachradioaktive Abfälle treten oft in Krankenhäusern auf und werden für gewöhnlich vergraben. Mittelradioaktive Stoffe fallen beispielsweise bei der Dekommissionierung von Atomreaktoren an und werden normalerweise in Beton eingegossen. Die Entsorgung von hochradioaktiven Stoffen schließlich ist problematisch. Weltweit gibt es bisher kein Lager zur dauerhaften Einlagerung hochradioaktiver Stoffe. Bei diesen Stoffen handelt es sich um hochradioaktiven Spaltprodukte aus der Kernenergienutzung. Diese Stoffe machen in Deutschland etwa 10 Prozent des Atommülls aus, enthalten aber 99,9 Prozent der Radioaktivität. Momentan werden diese hochradioaktiven Abfälle zumeist dort gelagert, wo sie entstanden und zumeist in Lagerteichen unter mindestens 10 Metern Wasser aufbewahrt.

Die Anlage in Finnland wird weltweit erstmals ein Endlager für hochradioaktive Stoffe bieten. Diese werden und 400 bis 450 Meter tiefen Stollen gelagert. Dazu werden die Abfälle in mit Kupfer abgeschirmten Behältern verbracht und in den Stollen in eine sich beim Kontakt mit Wasser ausdehnende Vulkanasche eingeschlossen. Die Anlage soll bis zu 6500 Tonnen hochradioaktive Abfälle aufnehmen können.


In Finnland gibt es zur Zeit 4 aktive Atomkraftwerke, die 30 Prozent des Energiebedarf des skandinavischen Landes decken. Ein fünftes Kraftwerk wird momentan gebaut.

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