Opioide sind ein wichtiger Bestandteil vieler Schmerzmittel und entfalten dabei eine durchaus segensreiche Wirkung. Sie können den Patienten allerdings auch abhängig machen und in zu hohen Dosen dann sogar tödlich wirken. In den Vereinigten Staaten beispielsweise starben alleine im vergangenen Jahr 28.647 Menschen an einer solchen Überdosis – ein Anstieg um rund zweihundert Prozent seit der Jahrtausendwende. US-Präsident Obama hat daher vor kurzem den Kongress gebeten, rund eine Milliarde Dollar zur Bekämpfung des Opioidemissbrauchs bereitzustellen. Hilfe könnte die US-Regierung dabei nun von der Wissenschaft bekommen. Denn Forschern ist es gelungen, eine Art Impfstoff gegen die Opioide-Abhängigkeit zu entwickeln. Dieser könnte zudem tödliche Überdosen verhindern. Eric Norris via Flickr, CC by 2.0 Die meisten Mäuse überlebten sogar eine ansonsten tödliche Überdosis Als Basis diente dabei das synthetische Opioid Fentanyl, das oft als Droge missbraucht wird. Die Forscher veränderten nun die Eigenschaft eines Fentanyl-Molekül, behielten aber dessen grundlegende Struktur bei. Diese Moleküle wurden Mäusen dann insgesamt dreimal gespritzt. Am Ende dieses Prozesses war es dann unmöglich, die Mäuse unter Drogeneinfluss zu setzen – egal wie viel Fentanyl man ihnen auch gab. Mehr noch: Die meisten Mäuse überlebten sogar eine ansonsten tödliche Überdosis des Opioids. Die Erklärung dafür: Im Blut der Mäuse waren Antikörper entstanden, die die Fentanyl-Moleküle zerstörten, bevor sie das Gehirn erreichten. Dieser Prozess ließ sich dabei auch im Labor in einer Petrischale nachbilden. Zukünftig ist ein Impfstoff gegen Heroin geplant Der Impfstoff bringt aber natürlich auch einen offensichtlichen Nachteil mit sich: Braucht der Patient einmal wirklich Schmerzmittel, können die Antikörper nicht einfach wieder entfernt werden. Im Falle von Fentanyl wäre dies zwar kein Problem, weil man einfach einen anderen Wirkstoff nehmen könnte. Genau dies dürften aber auch geimpfte Schmerzmittelabhängige tun. Ein wirksamer Impfstoff müsste daher nicht nur gegen Fentanyl wirken, sondern gegen eine möglichst breite Palette von Opioiden – was dann aber im Ernstfall wiederum die Behandlung mit Schmerzmitteln erschweren würde. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher nun einen Impfstoff gegen Fentanyl und Heroin testen. Via: Popsci Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden