150 Billionen Dollar: Auf diese unvorstellbare Summe kamen die Ökonomen der Boston Consulting Group, als sie den Gesamtwert der Wälder unserer Erde berechnen wollten. Die Zahl schlägt sogar die Börsenkapitalisierung sämtlicher vorhandener Aktiengesellschaften, die »nur« bei 87 Billionen Dollar liegt. Und noch ein Vergleich: Alles Gold, das die Menschheit bis jetzt gefördert hat, kostet zusammen ungefähr 12 Billionen Dollar – also nicht einmal ein Zehntel.


Wälder lassen sich eigentlich nicht mit Geld aufwiegen

Allein der Klimawert liegt bei 135 Billionen Dollar

Bei der Berechnung zogen die Ökonomen sämtliche Register. Sie bezogen den Umwelt- und Klimawert ebenso mit ein wie die kommerziellen Vermarktungsmöglichkeiten und die soziale Bedeutung der Wälder. Auch sogenannte Ökosystemdienstleistungen sind im 150-Billionen-Dollar-Preis enthalten: ein rechnerischer Rundumschlag also, der nichts außer Acht lässt. Auffällig ist, dass der Holzpreis an sich nur einen geringen Teil der Endsumme ausmacht. Besonders viel Bedeutung messen die Finanzprofis der klimaregulierenden Wirkung unserer Bäume bei: Um dieselbe CO2-Speicherung auf die Beine zu stellen, wie die Wälder der Welt, müsste die Menschheit nämlich ungefähr 135 Billionen Dollar investieren. Jeder Erdenbürger wäre also mit schlappen 17.000 Dollar dabei – unvorstellbar und ganz sicher nicht machbar.

Bis 2050 soll sich der Wert um 30 % reduzieren

Der deutsche Wald allein ist mit 725 Milliarden Euro mit dabei, er beansprucht nur 0,3 Prozent der irdischen Waldfläche für sich. Bis 2050 rechnen die Ökonomen damit, dass dieser Bestand deutlich sinkt und damit 25 Milliarden Dollar an Wert einbüßt. Der Weltwald soll in derselben Zeitspanne laut Berechnungen um 30 Prozent abnehmen und dabei 45 Billionen Dollar mit sich in den Abgrund reißen. Noch ein Vergleich: Dieselben Leute beziffern in einer anderen Studie die internationalen Wohlstandseinbußen durch die derzeitige Pandemie mit 16 Billionen Dollar.


Es gibt allerdings viele Möglichkeiten, die Verluste einzudämmen und womöglich eine sehr viel bessere Bilanz zustande zu bringen. Neuanpflanzungen auf einer Fläche, die mehr Quadratkilometer misst als der Kontinent Australien, wären zum Beispiel ein guter Anfang. Und wenn dann noch die nachhaltige Bewirtschaftung von jetzt 40 % auf 100 % anstiege, könnten wir der drohenden Katastrophe doch noch entkommen.

Quelle: welt.de

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