Ein Team von Wissenschaftler aus Rom fand erstmals Wasser in Form von Eis auf der Oberfläche des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. Die Existenz von Wasserdampf in der Wolke rund um den Kometen war bereits bekannt, aber bisher wurde noch kein Wasser direkt auf der Oberfläche gefunden. Nachweis gelingt dank Rosetta Der Kern von Kometen wie 67P besteht zu einem großen Teil aus Wasser, aber für gewöhnlich findet sich kein Wasser auf der Oberfläche. Bisher gelang es nur auf dem Kometen Temple 1 Wasser auf der Oberfläche nachzuweisen. Ein Team von Wissenschaftlern rund um Gianrico Filacchione vom INAF-IAPS in Rom machte sich das Visual InfraRed Thermal Imaging Spectrometer (VIRTIS-M) aus der Rosetta-Sonde, die sich momentan noch im Orbit rund um den Kometen 67P befindet, zunutze, um ein Gebiet namens Imhotep auf der Oberfläche des Kometen zu untersuchen. Bei dieser Untersuchung stießen sie auf Wasser in Form von Eis. “The presence of water on comets was known in the past, because we see a lot of water vapour in the coma. But this is the first time we can see surface deposits of water, and so we have the opportunity to look at the interior of the comet and see the composition of the comet in the nucleus”, so Filacchione gegenüber den Kollegen von IFLScience. Das Eis macht nach Angaben der Wissenschaftler etwa 5 Prozent der Imhotep-Region aus und wurde vornehmlich in Steilwänden gefunden, die sich vom Boden abheben. Zwei Eisflächen gefunden Der Komet 67P befindet sich in einem Orbit rund um die Sonne und braucht für einen Umlauf 6,44 Jahre. Am 15. August 2015 befand sich der Komet am nächsten Punkt seiner Umlaufbahn an der Sonne und war demnach zu diesem Zeitpunkt am aktivsten. Diese Position im Orbit eines Kometen bezeichnet man als Perihel. Laut Filacchione wurde das Eis aber bereits im Laufe des vorherigen Perihels aufgedeckt und lag seitdem frei. Die Wissenschaftler fanden zwei Regionen innerhalb Imhoteps, in denen Eis vorkam. Einmal handelt es sich um ein Gebiet von etwa 100 Meter Durchmesser, das andere Gebiet hat einen Durchmesser von etwa 50 Meter. Die Forscher halten es für nicht unmöglich, dass es auf dem Kometen noch weitere Eisreservate an der Oberfläche gibt, jedoch ist ein Nachweis besonders in dunkleren Gebieten auf dem Kometen mit der zur Verfügung stehenden Technologie nicht möglich. Der Nachweis von Eis auf der Oberfläche ermöglicht Rückschlüsse auf das Innere des Kometen. Das Eis ist Teil des Kometenkerns und wird in Zeiten erhöhter Oberflächenaktivität freigelegt. “Comets are really dynamic objects. They orbit across the frost line, 2.7 AU [Astronomical Units, 1AU is the Earth-Sun distance], which defines the start of activity of water-ice. It allows us to better understand how the Solar System formed, because they are remnants of the formation of the Solar System”, erklärte Filacchione weiter. Quelle: IFLScience, Nature Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter