Feuerresistente Beschichtungen gibt es bereits. Häufig emittieren diese aber giftige Dämpfe, was sie für die Nutzung in Innenräumen ungeeignet macht. Aktuell gibt es gleich zwei Projekte, bei denen Forscher versuchen, eine Schutzlösung zu entwickeln, die nicht giftig ist.


Feuerfeste Lösung aus Texas

Die erste dieser Beschichtungen stammt von einem Team rund um Dr. Jaime Grunlan von der Texas A and M University in Zusammenarbeit mit Kollegen vom schwedischen KTH Royal Institute of Technology.


Es handelt sich dabei um eine wasserbasierte Lösung mit winzigen Zellulose-Fasern aus den Zellwänden von Pflanzen sowie Nanoplättchen aus Vemiculit-Lehm. Diese Lösung wird in mehreren Schichten aufgetragen und bildet beim Trocknen eine dünne Beschichtung, in der die Fasern und Plättchen in einer Struktur zusammenkommen, die einer dünnen Mauer gleicht. Diese Schutzschicht ist feuerresistent und nicht durchlässig für Sauerstoff, sodass das darunter liegende Material im Falle eines Feuers weniger Hitze abbekommt.

In Labortest wurde die Lösung auf Polyurethan-Schaum aufgetragen, der oft in der Polsterung von Möbeln verwendet wird, was in einer flexiblen Schicht resultiert. Als der Schaum dann mit einer Flamme aus einem Bunsenbrenner konfrontiert wurde, wurden nur die oberen Schichten von der Flamme beeinträchtigt. Die darunter liegenden Schichten blieben unversehrt. Nicht behandelter Schaum schmolz dagegen nahezu sofort.

The nanobrick wall structure of the coating reduces the temperature experienced by the underlying foam, which delays combustion. This coating also serves to promote insulating char formation and reduces the release of fumes that feed a fire„, so Grunlan. Die Forscher arbeiten nun daran, die Technologie zu verbessern und untersuchen Möglichkeiten, ihre Lösung zu kommerzialisieren.

Feuerfestes Holz aus der Schweiz

Forscher des Schweizer Empa-Instituts haben derweil eine Lösung entwickelt, mit deren Hilfe Holz feuerfester gemacht werden kann. Diese wurde in Partnerschaft mit dem Schweizer Unternehmen Bruag Fire Protection entwickelt. Die farblose Flüssigkeit wurde auf den Namen AFA (Anti-Flame Additive) getauft und ist bereits in Konzentrationen unter 10 Prozent effektiv. Die Lösung kann zu wasserbasierte Farbe oder UV-Schutzbeschichtungen hinzugefügt werden und durch das Auftragen Holz vor Feuer schützen.

Das aktive chemische Element der Lösung ist ein Organophosphat aus Phosphor- und Stickstoffmolekülen, die zu einem Molekül kombiniert wurden. Die Lösung produziert keine giftigen Dämpfe und enthält auch keine toxischen Inhaltsstoffe wie Brom oder Brom, die gewöhnlich in feuerfesten Lösungen verwendet werden. In Labortests zeigte sich die Lösung als effektiv zur Vermeidung von Holzfeuern. AFA befindet sich bereits im Prozess zur Zulassung und könnte bald als kommerzielles Produkt verfügbar sein.

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