Die Bezeichnung »sozial schwach« bezieht sich im normalen Sprachgebrauch auf Menschen, die besonders wenig Geld auf dem Konto haben – und sich deshalb oft von Tag zu Tag durchkämpfen müssen. Allerdings gibt diese Benennung nicht die Realität wieder, denn gerade die ärmeren Leute zeigen eine deutlich besser soziale Kompetenz als die gehobene Mittelschicht.


Arme Menschen respektieren eher andere Meinungen

An der kanadischen University of Waterloo untersuchten Wissenschaftler jüngst, wie Menschen verschiedener Gesellschaftsschichten mit sozialen Konfliktsituationen umgehen. Dafür befragten Igor Grossmann und sein Team exakt 299 Personen darüber, wie sie in verschiedenen Situationen handeln würden. Das Ergebnis: Menschen, die einer gehobenen Schicht entstammen, tun sich schwer darin, andere Weltbilder zu akzeptieren oder eigene Wissenslücken zu erkennen. Zwischenmenschliche Konflikte zu lösen, das gelingt ärmeren Menschen deutlich besser! Auch der Respekt vor dem Gegenüber lässt im oberen Milieu eher zu wünschen übrig, zumindest laut dieser Untersuchung: Arme Menschen respektieren eher die Argumente anderer Personen, seien sie auch noch so weit von ihrer eigenen Meinung entfernt.


Die Gründe für die signifikanten Unterschiede verrät die Studie nicht

Ist es tatsächlich so, dass der Geldbesitz gefühllos macht? Darüber lässt sich an dieser Stelle nur spekulieren, denn die Gründe für diese frappierenden Unterschiede verrät uns die Studie nicht. Vielleicht werden Kinder in reicheren Familien auch eher auf Karriere getrimmt und darauf, die Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen, wer weiß? Und arme Leute sind es eventuell eher gewohnt, nah zusammenzurücken und sich gegenseitig zu unterstützen, um besser über die Runden zu kommen. Eines ist jedoch sicher: Verallgemeinerungen sollte man in diesem Bereich besser sein lassen, schließlich ist jeder Mensch anders – und manch eine wohlhabende Person bewies bereits ihr Herz aus Gold!

Quelle: geo.de

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