Im medialen Zeitalter gestalten Smartphones, Tablets und Wearables mit Touchoberfläche den Alltag angenehmer. Mit wenigen Gesten werden E-Mails beantwortet, Nachrichten aufgerufen und Bilder entsprechend vergrößert, angepasst und versendet. Babys und Kleinkinder probieren die Welt zu zoomen Gesten sind das große Stichwort und genauer gesagt Wisch- und Zoomgesten wenn es darum geht, Kinder frühzeitig den Umgang mit Touchdisplays zu lehren. Forscher und auch Eltern beobachten vermehrt, dass Babys sowie Kleinkinder immer mehr die Realität mit Touchscreens verwechseln. Im Zoo probieren Kleinkinder Tiere mittels Fingerbewegungen heran zu zoomen. Was im ersten Moment ganz unterhaltsam klingt und sicher auch eine witzige Videoaufnahme wert ist, könnte in Zukunft zu Problemen führen. Bisher wurde noch nicht erforscht, wie sich die verschwimmenden Grenzen zwischen Realität und der Welt der Touchscreens auf das Gehirn von Babys und Kindern auswirken. Die Sinneseindrücke bei einer glatten Touchscreenoberfläche sind Experten zufolge um ein Vielfaches armseliger als beim Greifen realer Gegenstände. Youtube bietet bereits eine Menge Videomaterial, das zeigt, dass Babys und Kleinkinder vermehrt die reale Welt mit bunten Touchdisplays aller Art verwechseln. Schon früh wird der Nachwuchs für Smartphone- und Tablet-Oberflächen begeistert. Da ein lustiger Videoclip, hier ein Spiel das motoviert Tiere über das Display zu streicheln. Auch vor dem Fernseher sitzen immer mehr Kids, die mit Hilfe von Wisch- und Winkbewegungen probieren die Zeichentrickfiguren heran zu zoomen oder mit diesen zu interagieren. Dass es sich dabei nicht mehr um fiktive Beispiele handelt, dürfte vor allem Eltern bewusst werden, die gerade Kinder betreffenden Alters haben. Experten wie Thomas Merz, Professor für Medienpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Thurgau, sind von den neuen Beobachtungen keinesfalls überrascht. Die Touchscreens ahmen typische Bewegungsmuster der physikalischen Welt nach und erlauben es mittels einfacher und mittlerweile auch schon intuitiver Gesten Veränderungen vornehmen zu können. Diesen Erfolg, den man durch das Wischen über das Display oder Heranzoomen mit zwei Fingern erzielt, suchen Babys und Kleinkinder den Experten zufolge vermehrt auch in der Realität, allerdings vergebens. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Miriam Beisert ist Entwicklungspsychologin und arbeitet in der Abteilung Säuglings- und Kindesalter am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Im Rahmen eines bisher einzigartigen Forschungsprojekts möchte die Expertin Unterschiede zwischen dem frühkindlichen Handeln in der realen Welt und dem Handeln auf dem Tablet herausarbeiten. Beisert zufolge gibt es bisher keine vergleichbaren Studien, welche die Auswirkungen des zunehmenden Smartphone-Gebrauchs bei Kindern untersuchten. Touchscreens entsprechen zunächst einmal grundsätzlich dem Entdeckungshunger von Babys und Kleinkindern. Schließlich möchte der Nachwuchs so viel wie möglich ausprobieren, den Erfahrungshorizont erweitern und vor allem Anfassen. Das haptische Feedback hält sich bei aktuellen Touchdisplays edoch arg in Grenzen, in Kombination mit Veränderungen und witzigen Geräuschen wird das jedoch recht gut kompensiert. Und genau hier liegt die Gefahr verborgen und genau das bereitet den Kids zunehmend Probleme zwischen der virtuellen zoombaren Welt und der Realität zu unterscheiden. Beim häufigen Gebrauch von Smartphones und Tablets sehen die Forscher einen stets manifestierenden Nachteil im Hinblick auf die Festigung der Sinneserfahrungen. Vor allem im Zeitalter der modernen Medien ist es für Kinder wichtiger als je zuvor die Welt mit ihren eigenen Sinnen zu erforschen und zu erkunden. Dazu zählen auch das Spielen im Sandkasten, das Dreckig-machen sowie das Spüren echter Holz-Bauklötze. Auch der Kontakt zu echten Tieren sollte nach wie vor gewahrt werden. Die Forscher sind sich einig, dass die Wahrung der Sinneserfahrungen prägend für eine gesunde Entwicklung ist und nicht unterschätzt werden sollte. Quelle: 20 Minuten Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter