Achtung! Dieser Selbstversuch steht wissenschaftlich unter Kritik, obwohl er erfolgreich war. Er sollte verzweifelte Krebspatienten nicht zu gefährlichen Nachahmungsversuchen anregen. Es ist wichtig, in der Therapie auf den behandelnden Arzt zu hören. Die Virologin Beata Halassy leitet ein kroatisches Labor und wurde zu ihrem eigenen Arzt, als ihr Brustkrebs nach einer Zeit der Ruhe im fortgeschrittenen Stadium zurückkehrte. Sie nutzte eine ihr engvertraute Waffe: Viren.


Virologin behandelt eigenen Brustkrebs mit Viren

Der Tumor schrumpfte und löste sich ab

Den Vorschlag, sich einer belastenden Chemotherapie zu unterziehen, schlug die Virologin aus. Stattdessen präparierte Halassy gemeinsam mit ihrem Team im Labor zwei Virentypen und injizierte sich diese Präparate direkt in den Brusttumor. Zwei Monate dauerte die von Onkologen überwachte Behandlung. Bei einem Fehlschlag sollten die Fachärzte die konventionelle Behandlung übernehmen. Doch der Tumor begann, zu schrumpfen. Er löste sich selbständig vom Brustmuskel ab und ließ sich im Zuge einer Operation leicht entfernen. Im Anschluss nahm Halassy reguläre Anti-Krebsmedikamente ein und ist seit vier Jahren wieder krebsfrei.

Sie verwendete zwei als harmlose bekannte Virentypen

Beata Halassy war beinahe 20 Jahre lang bei einem Pharmakonzern beschäftigt, seit vielen Jahren kultiviert sie Viren und reinigt diese auf. Für ihre Arbeit konnte sie verschiedene Patente gewinnen. Zu Anfang der Coronazeit beschäftigte sie sich auch intensiv mit dem Coronavirus und dessen Immunreaktionen. Für ihre Eigenbehandlung nutzte sie denselben Masernvirus, der auch bei Kinderimpfungen verwendet wird und eine zweite Virenart, die leichte Grippesymptome auslösen kann. Beide Keime können genau das Gewebe infizieren, aus dem ihr Tumor stammte.


Onkolytische Viren können Krebszellen töten

Sogenannte onkolytische Viren sind schon seit längerem bekannt, sie nisten sich in Krebszellen ein und können diese abtöten. Aktuell kommen sie in Therapieversuchen zum Einsatz, die sich gegen Tumore im Frühstadium richten. Nicht operierbarer Hautkrebs kann in Europa bereits mit speziell vorbereiteten Herpesviren behandelt werden. Trotz aller Erfahrung war Halassys Versuch alles andere als harmlos. Es gab ein gewisses Risiko für schwere Nebenwirkungen und viele Fachmagazine wollen gar nicht erst über ihre Eigentherapie berichten. Deshalb hier noch einmal: Finger weg von Selbstversuchen!

Quelle: derstandard.at

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