Egal, was wir erfinden, die Natur hat es bereits in petto. Und das in rätselhafter Vollkommenheit, die technisch nur schwer erreichbar scheint. Warum also nicht die Natur selbst nutzen und daraus technische Objekte bauen? Das dachten sich wahrscheinlich die Forscher am New Mexico Institute of Technology and Mining, die Drohnen aus toten Vögeln bauten – und diese erfolgreich fliegen ließen.


Eine der beiden Vogeldrohnen / Foto: Screenshot auf Youtube-Video s.u.

Es entsteht eine beinahe perfekte Illusion – mit Verbesserungsbedarf

Ein bisschen Faszination des Grauens ist schon mit dabei, wenn man diese »Vögel« fliegen sieht: Sie bestehen aus echten Teilen toter Tiere, ergänzt mit mechanischen und elektronischen Elementen. Unter Einsatz des natürlichen »Materials« sollen Schlagflügeldrohnen leichter herzustellen zu sein und besser fliegen, so äußern sich die verantwortlichen Wissenschaftler. Einen komplexen Flügel zu modellieren sei herausfordernd, zeit- und kostenintensiv, ein toter Vogel bietet diese Komponente fix und fertig an, ganz kostenlos. Dazu noch der Kopf sowie Teile des Körpers und es entsteht eine beinahe perfekte Illusion. Die Beine fehlen noch, damit die Drohnen sitzen und dabei heimlich die Szenerie beobachten können.

Für Spionagemissionen und Wildvogelbeobachtungen

Sensoren, Seilzüge, Funksysteme, das ist die andere Seite der Medaille. Die mechanischen Komponenten nicht, wie die Vogelteile, per Taxidermie konserviert werden, um die Jahre zu überstehen. Alles in allem ist das bereits eine runde Mischung, die allerdings noch diverse Nachbesserungen braucht, um mehr als nur gleiten und sich statisch per Flügelschlag in der Luft halten zu können. Außerdem sind die Drohnen deutlich geräuschvoller als ihre gefiederten Vorbilder – und sie fallen beim genauen Hinsehen als Fakes ins Auge. Gelingt es, sie so zu verbessern, dass Spionagemissionen damit möglich werden? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Als weitere Anwendungsmöglichkeit bietet sich das störungsfreie Beobachten von Wildvögeln an.


Die Vogeldrohnen bei ihren ersten Flugversuchen

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Bislang gibt es nur zwei Prototypen mit Vögeln, die auf natürliche Weise verstorben sind. Lebende Tiere sollen beim Drohnenbau nicht verwendet werden, betonen die Forscher. Hoffentlich bleibt es dabei.

Quelle: t3n.de 

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