Vor nicht allzu langer Zeit wurden Elektroautos noch belächelt. Sie wären zu langsam, zu unhandlich und hätten ein lächerliches Design lästerten die nach Statussymbolen lechzenden Automobilliebhaber. Vor allem US-Firmen konzentrierten sich auf die Produktion großer, benzinfressender Geländewagen. Nun befindet sich die gesamte Autobranche in einer Krise: BMW, Daimler, Opel, Kia, Hyundai, Fiat und viele andere Hersteller stellen weltweit auf Kurzarbeit um und drosseln die Produktion. Tausende von Arbeitsplätzen werden gestrichen. Zulieferer trauen der Solvenz ihrer Partner nicht mehr und kürzen deshalb die Lieferungen – wie im Fall des japanischen Autobauers Ssangyong. Andere Autozulieferer, wie hierzulande Stankiewicz, stehen vor der Pleite, weil ihre Teile nicht mehr gebraucht werden. General Motors und Chrysler erbettelten sich Staatshilfe in Milliardenhöhe. Auch die europäischen Regierungen greifen den angeschlagenen Konzernen unter die Arme. Die Finanzkrise und der hohe Ölpreis stürzten die Fahrzeugindustrie ins Verderben. Nur wenige Kunden können sich noch teure Spritschlucker leisten. Die Auto Trends der Zukunft sind kleine, ökonomische Cityflitzer. Mit Volldampf arbeitet Daimler an seinem Elektrosmart. Das Auto ist dank Natrium-Nickel-Chlorid Hochtemperaturbatterie völlig emissionsfrei und bringt es auf eine Geschwindigkeit von 122 km/h. Die norwegische Konkurrenz TH!NK ist seit Frühjahr 2008 mit dem City auf dem europäischen Markt vertreten. Allerdings ist der Kleinwagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h dem Smart etwas unterlegen. Der Mini ist bereits jetzt schon ein wegen seines Designs beliebtes Modell. Derzeit testet BMW europaweit die Elektroversion des populären Briten. Er wird mit einer Lithium-Ionen Batterie betrieben und bringt es auf eine Reichweite von mehr als 240 km. Wem die Kleinen zu schrullig wirken, kann sich auch einen sportlichen Tesla Roadster zulegen. Er wird ebenfalls von einer Lithium-Ionen-Batterie mit Energie versorgt und schafft es von Null auf Hundert in weniger als vier Sekunden. Status und Style verspricht der Ruf. Porsche will ihn auf Basis des neuesten 911-er Modells herstellen. Allerdings schaffte es die Produktion noch nicht über den Prototyp hinaus. Weiter ist da schon der Lightning GT, ein strombetriebener, Luxussportwagen. Er wird bald auf dem Markt erhältlich sein. Wie der Tesla Roadstar beschleunigt er aus dem Stand auf 100 km/h innerhalb von vier Sekunden. Etwas geräumiger geht es bei Mercedes zu. In den neuen E-Fahrzeugen haben ganze Familien mit Oma und Hund Platz. Der F 600 Hygenius, die F-Cell B-Klasse und die F-Cell-A-Klasse sind nur einige der Modelle, die den EU-Forderungen nach geringeren CO2-Emissionen nachkommen. Ursprünglich forderte die Europäische Kommission eine Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes bei Pkw auf 120 Gramm pro Kilometer bis 2012. Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien stellten sich jedoch quer als es um allzu teure Auflagen ging und setzten eine schrittweise einzuführende CO2-Obergrenze durch. Erst im Jahr 2015 soll nun die geplante 120-Gramm-Marke erreicht werden – jedoch unter Vorbehalten. Ob Elektroautos der Weg aus der Krise sind, lässt sich derzeit schwer sagen. Der starke Nachfragerückgang bei Geländewagen und Benzinschluckern begünstigte jedenfalls die Weiterentwicklung alternativer Antriebe. Wenn der Strom für die neue Automobilgeneration nun auch noch aus „sauberen“ Quellen – sprich: Wind-, Wasser- oder Sonnenkraft – kommt, ist nicht nur den Konten der Branchengrößen, sondern auch der Umwelt gedient. Wer sich für das Thema Elektroautos interessiert, findet auf Greencar.at auch immer aktuelle Berichte aus diesem Bereich. Auch Golem hat gerade einen interessanten Beitrag über Elektromotoren online. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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