Die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz verliefen in den letzten Jahren deutlich schneller als von den meisten Experten prognostiziert. In vielen Bereichen bringt dies durchaus positive Effekte mit sich – etwa bei der Diagnose von Krankheit. Aktivisten warnen aber auch immer wieder: Wird die KI im Militärwesen eingesetzt, ergibt sich daraus ein gewaltiges Zerstörungspotential. Mehr als 2.500 Forscher und 176 Organisationen aus dem Forschungswesen haben daher nun eine freiwillige Selbstverpflichtung präsentiert. Darin erklären sie, sich weder am Bau von autonomen Waffen beteiligen noch diesen unterstützen zu wollen. Damit ist nicht grundsätzlich der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Militärwesen ausgeschlossen. Es wird aber eine klare rote Linie gezogen: Es muss immer ein Mensch darüber entscheiden, ob und wie eine Waffe genutzt wird. Google bekennt sich bisher nicht zu einem Verzicht Zu den Unterzeichnern gehören auch einige prominente Figuren wie Tesla-Gründer Elon Musk. Ebenso interessant ist es aber auch zu schauen, wer bisher nicht auf der Liste steht. So fehlt dort etwa Google ebenso wie der Mutterkonzern Alphabet. Tatsächlich kooperierte Google im Bereich der KI bereits mit dem US-Verteidigungsministerium – und wurde dafür von den eigenen Mitarbeitern heftig kritisiert. Auch jetzt haben einige Angestellte des Konzerns die Selbstverpflichtung unterzeichnet. Dazu gehört unter anderem Demis Hassabis von Google DeepMind. Neben Google fehlen auch der Roboterhersteller Boston Dynamics sowie fast alle Rüstungsunternehmen bei der freiwilligen Selbstverpflichtung. Diese kann allerdings auch jetzt noch jederzeit unterschrieben werden, sodass hier noch Veränderungen möglich sind. Ziel der Aktion ist es ohnehin vor allem, öffentlichen Druck aufzubauen und so mehr Firmen und Forscher zu einer Verzichtserklärung zu bewegen. Die deutsche Position ist noch unklar Parallel dazu gibt es auch auf internationaler Ebene den Versuch, autonome Waffensysteme zu ächten. Bisher haben sich aber nur 26 Staaten weltweit dazu bekannt. Besonders enttäuschend: Aus Europa haben aktuell nur der Vatikan und Österreich eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Die Position der deutschen Bundesregierung ist hingegen noch unklar. Die nun initiierte freiwillige Verzichtserklärung wurde vom „Future of Life Institute“ ins Leben gerufen und soll auch den Druck auf die internationale Politik erhöhen. Durch frühzeitige Gegenmaßnahmen soll ein Wettrüsten der Staaten im Bereich der autonomen Waffen verhindert werden. Andernfalls könnte dies eine extrem destabilisierende Wirkung auf die Weltordnung haben. Via: Future of Life Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden