Grundsätzlich herrscht auf der Erde kein Mangel an Wasser. Allerdings gibt es zwei große Probleme: Zum einen handelt es sich größtenteils um nicht trinkbares Salzwasser. Zum anderen sind die Trinkwasserreserven global sehr ungleich verteilt. Schon seit einigen Jahren wird daher versucht, beide Probleme durch den Einsatz von Entsalzungsanlagen zu lösen. Werden diese beispielsweise in Wüstenstaaten mit Küste zum Einsatz gebracht, reduziert sich die Problematik der ungleichen Verteilung des Süßwassers. Entsprechende Ansätze waren durchaus auch schon von Erfolg gekrönt. So litt Israel viele Jahre unter einer recht knappen Trinkwasser-Situation. Inzwischen allerdings exportiert das Land sogar Trinkwasser aus seinen zahlreichen Entsalzungsanlagen. Noch immer gilt aber: Der Prozess ist sehr energieintensiv und wartungsaufwändig. Beides führt dazu, dass solche Anlagen in ärmeren Weltregionen nur bedingt eingesetzt werden können. Forscher am MIT in Boston haben nun aber möglicherweise eine Lösung entwickelt. Bild: MIT Ein natürlicher Kreislauf verhindert Salzablagerungen So lässt sich die von ihnen entwickelte vergleichsweise kleine Entsalzungsanlage ausschließlich mit der Energie der Sonne betreiben. Sie kann somit zwar nur tagsüber und nur in heißen Regionen verwendet werden. Grundsätzlich dürfte es aber durchaus eine Korrelation zwischen Temperatur und Wassermangel geben. So gesehen, kann die Anlage also genau dort genutzt werden, wo sie am dringendsten benötigt wird. Das Energieproblem kann also lokal gelöst werden. Deutlich schwieriger war die aufwändige Wartung zu lösen. Denn bei den bisher genutzten Systemen sammelte sich stets im Laufe der Zeit das herausgefilterte Salz irgendwo an. Die betroffenen Teile mussten daher regelmäßig gereinigt oder sogar ausgetauscht werden. Um dies zu vermeiden, haben sich die Forscher eine ganz besondere Lösung ausgedacht, die auf eine Art natürlichen Kreislauf setzt. Die Entsalzungsanlage wird dafür auf das Salzwasser gesetzt. Das Wasser dringt so durch eine durchlässige Schicht von unten in die Anlage ein. Konzentriertes Sonnenlicht sorgt dann für die gewünschte Verdampfung. Die reinen Materialkosten liegen bei lediglich vier Dollar Der Dampf wird schließlich eingefangen und zu Trinkwasser kondensiert. Soweit funktioniert die Anlage recht klassisch. Der Trick besteht nun darin, dass das durchlässige Material auf der Unterseite so gestaltet ist, dass das Wasser nach einer bestimmten Zeit mit einer dann stark erhöhten Salzkonzentration wieder nach unten abfließt. Ersetzt wird es durch eine neue Schicht Salzwasser, bei der dann wieder die Sonne zum Einsatz kommt. Es entsteht also ein natürlicher Kreislauf, bei dem sich im Idealfall nirgendwo Salz ablagert. Tatsächlich betrieben die Forscher einen ersten Prototyp rund eine Woche lang und konnten keinen entsprechenden Verschleiß feststellen. Grundsätzlich sollten sich solche Anlagen auch recht einfach herstellen lassen. Denn die reinen Materialkosten liegen bei lediglich vier Dollar. Außerdem wurden nur einfach erhältliche Teile verwendet. Der Effekt aber könnte gewaltig sein: Eine solche Anlage mit einer Größe von einem Quadratmeter würde ausreichen, um eine Familie mit Trinkwasser zu versorgen. Via: New Atlas Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Kavalierstarts und Bremsen belasten die Luft: Reifenabrieb ist eine Quelle für gefährlichen Feinstaub