Grundsätzlich ist die dezentrale Stromversorgung kein ganz neues Konzept. Sie kommt überall dort zum Einsatz, wo kein Anschluss an das öffentliche Stromnetz besteht. Dies kann etwa auf Baustellen der Fall sein oder bei Musikfestivals auf der grünen Wiese. Bisher kommen hier in aller Regel Dieselgeneratoren zum Einsatz. Diese bestechen durch eine unkomplizierte Nutzung und eine hohe Leistungsfähigkeit. Allerdings gibt es auch Nachteile. So produzieren die Anlagen Lärm. Bei Musikfestivals müssen sie daher so platziert werden, dass die Musiker nicht gestört werden. Hinzu kommen nicht unerhebliche Klimaemissionen. Denn bei dem verbrannten Diesel handelt es sich logischerweise um einen fossilen Brennstoff. Die bayerische Firma SFC Energy hat daher nun eine Alternative entwickelt: Einen Generator, der den benötigten Strom nicht mithilfe von Diesel gewinnt, sondern dafür Wasserstoff nutzt. Kommt dabei grüner Wasserstoff zum Einsatz, handelt es sich um einen klimaneutralen Prozess. Bild: SFC Energy Neben nachhaltigem Strom wird auch Wärme produziert Vermarktet wird das Produkt unter dem Namen H2Genset. Die Spitzenleistung liegt aktuell noch bei zehn bis zwanzig Kilowatt. Nächstes Jahr soll dann ein weiteres Modell mit fünfzig Kilowatt auf den Markt kommen. Dies würde dann ausreichen, um selbst größere Baustellen nachhaltig mit Strom zu versorgen. In dem Generator wird der Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Luft gemischt. Neben dem gewünschten Strom entsteht dabei auch Wärme. Diese kann im Idealfall genutzt werden, um etwa mobile Arbeitscontainer, Sanitäreinrichtungen oder ähnliche Einrichtungen zu heizen. Befüllt werden können die Wasserstoff-Generatoren entweder an einer Wasserstoff-Tankstelle. Davon gibt es deutschlandweit allerdings noch nicht besonders viele. Deshalb ist alternativ auch eine Befüllung mit Druckflaschen möglich. Verglichen mit einem bisher oftmals genutzten Zehn-Kilowatt-Dieselgenerator können auf diese Weise jährlich bis zu 90 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden. Die Cloudanbindung soll auch Diebstähle verhindern Interessant ist zudem, dass die Wasserstoff-Generatoren über eine Cloud-Anbindung verfügen. Der Hersteller ist so zu einer regelmäßigen Fernwartung in der Lage. Hinzu kommen zahlreiche weitere nützliche Features. So kann etwa von überall aus der aktuelle Füllstand überprüft werden. Auch ein Diebstahlschutz wurde auf diese Weise integriert: Das System schlägt Alarm, sobald die Anlage ein zuvor festgelegtes Gebiet ohne Freigabe verlässt. Denn dies könnte auf einen illegalen Abtransport hindeuten. Um die angestrebten Einsparungen in Sachen Klimaemissionen zu erreichen, ist es allerdings entscheidend, dass der verwendete Wasserstoff mithilfe von Erneuerbaren Energien hergestellt wird. Denn nur dann handelt es sich um grünen Wasserstoff, der klimaneutral verwendet werden kann. Das Problem allerdings: Aktuell gibt es davon schlicht nicht genug. Experten gehen zudem davon aus, dass Deutschland auch nicht in der Lage sein wird, den Bedarf selbst zu decken. Stattdessen soll das wertvolle Gas beispielsweise aus Marokko importiert werden. Via: SFC Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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