Das tägliche Leben hat keine Untertitel – im Gegensatz zum abendlichen Netflix-Film. Gehörlose und Hörgeschädigte müssen so klarkommen, entweder per Lippenlesen oder mit Gebärdensprache. Jetzt könnte sich das ändern, denn mit der AirCaps-Brille lassen sich für jede Situation Untertitel erzeugen, zum Beispiel im Gespräch oder auch im Kino. Eventuell lässt sich das kommunikative Nasenfahrrad eines Tages zusätzlich als Dolmetscher verwenden.


Symbolbild

Informatikstudent erfindet Tool für Gehörlose

Ein Informatikstudent an der Cornell University namens Nirbhay Narang hat die AirCaps-Brille erfunden und vermarktet sie nun über sein gleichnamiges Unternehmen. Sie sieht aus wie eine herkömmliche Brille mit einem modernen, dicken Rahmen. Doch ist sie in Wahrheit ein Empfangsgerät mit Bildschirmen, das sich per Bluetooth mit dem iPhone des Nutzers koppeln lässt. Android-Handys sind derzeit noch nicht kompatibel, werden es aber bald sein.

Dolmetscher für fünf Stunden je Akkuladung

Wenn das Mikrofon des Telefons die Stimme einer ausgewählten Person in der Nähe des Anwenders aufnimmt (oder Stimmen aus einem Kinofilm), wandelt ein Sprache-zu-Text-Algorithmus die gesprochenen Worte in einen Text um. Diesen sendet das Smartphone an die Brille. Ein kompakter Premium-Tri-Laser-Projektor projiziert die Untertitel auf die Innenseite der Gläser, wo der Brillenträger sie lesen kann. Der Text erscheint zeitgleich auf dem Handy-Display. Aktuell beherrscht die App die Sprachen Englisch, Italienisch, Chinesisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und Portugiesisch. Fehlendes Vokabular, Fachwörter, Slang und Dialekt lassen sich nach Belieben ergänzen. Fünf Stunden soll eine Akkuladung halten.


Der Einführungspreis für die AirCaps-Brille direkt beim Hersteller liegt bei 699 US-Dollar und damit einhundert Dollar unter dem geplanten Einzelhandelspreis.Wer Korrekturgläser braucht, legt 150 Dollar drauf und nimmt seine persönliche Brille etwa sechs bis acht Wochen später in Empfang. Danach werden weitere Kosten fällig: Entweder entscheidet sich der User dafür, monatlich 49 Dollar für die Offline-Nutzung des Sprache-zu-Text-Systems zu zahlen oder 2 Dollar je Stunde für die Online-Nutzung nach Bedarf zu investieren. Wenn sich die Brille etabliert, sind Preissenkungen zu erwarten.

Quelle: newatlas.com

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