Gegenden, die von Naturkatastrophen betroffen sind, haben häufig auch ein Problem mit der Wasser- und Stromversorgung. Diese beiden Versorgungsprobleme spielen durchaus zusammen, da sich eine Notversorgung mit Trinkwasser auch mit entsprechenden mobilen Entsalzungsanlagen realisieren lassen, diese aber in der Regel viel Energie benötigen. Eine neu entwickelte Entsalzungsanlage jedoch benötigt nur wenig Energie, die auch in einer Batterie gespeichert werden kann. Entsalzungsanlage für Katastrophengebiete Die Umkehrosmose ist die am häufigsten verwendete Methode zur Entsalzung von Meerwasser. Grob gesagt wird dabei das salzige Wasser durch eine semi-permeable Membran, die das Wasser durchlässt und dabei die Salzmoleküle herausfiltert. Der Prozess ist äußerst effektiv, allerdings wird dafür einiges an Strom benötigt, um den nötigen Wasserdruck zu erzeugen. Außerdem wird die Membran nach einiger Zeit von Salz verstopft und muss ersetzt werden. Ein neues experimentelles System zur Entsalzung, das von Forscher:innen der Universitäten von Bath, Swansea und Edinburgh entwickelt wurde, kann Wasser entsalzen ohne dafür auf Wasserdruck zurückgreifen zu müssen. Stattdessen wird ein Behältnis mit einer positiv geladenen Elektrode am einen Ende und einer negativ geladenen an der anderen eingesetzt. Die beiden Elektroden werden von einer porösen Membran voneinander getrennt. Wenn das Behältnis mit Meereswasser gefüllt wird, werden die positiv geladenen Natriumionen der Salzmoleküle von der negativ geladenen Elektrode angezogen, während die positiv geladene Elektrode die negativ geladenen Chloridionen anzieht. Bisher nur wenige Milliliter Wasser Während die Chloridionen durch die Membran wandern, ziehen sie Wassermoleküle mit. Die Natriumionen bleiben auf der anderen Seite der Membran. Anschließend werden die Chloridionen wieder auf die andere Seite der Membran verbracht, sodass der Zyklus sich wiederholen kann. Letztlich verbleibt das meiste Wasser auf der Seite mit der positiv geladenen Elektrode. Dieses Wasser ist komplett salzfrei. Bisher wurde das System allerdings erst mit jeweils wenigen Millilitern Wasser gleichzeitig getestet. Die Forscher:innen suchen derzeit nach Partnern, um die Technologie so weiterentwickeln zu können, dass ein Liter Wasser verarbeitet werden kann. Sie hoffen, daraus Erkenntnisse zu gewinnen, wie viel Energie ein solches System benötigen würde, wenn es praktisch nutzbar sein soll. „Currently reverse osmosis uses so much electricity, it requires a dedicated power plant to desalinate water, meaning it is difficult to achieve on a smaller scale. Our method could provide an alternative solution on a smaller scale, and because water can be extracted without any side products, this will save energy and won’t involve an industrial scale processing plant„, so Prof. Frank Marken von der University of Bath. via University of Bath Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter