Fusionsenergie wird oft als saubere Lösung für die Energieproblematik gehandelt. Was viele nicht wissen: Auch bei Fusionsreaktoren fallen radioaktive Abfälle an. Die gängige Variante, mit der aktuell experimentiert wird, sind Generatoren, die die Wasserstoffisotope Deuterium (D) und Tritium (T) nutzen. Bei der sogenannten DT-Fusion fallen allerdings radioaktive Abfälle an. Ein internationales Forscherteam hat nun unter Umständen eine Alternative gefunden. Sie wollen eine Wasserstoff-Bor-Reaktion nutzen, um Fusionsenergie zu gewinnen. Dies wurde lange Zeit für unmöglich gehalten. Und das beste: Bei dieser Methode fallen keine radioaktiven Abfälle an.


Fusionsreaktion ohne radioaktiven Abfall

Anstelle von Magnet-Reaktoren möchten die Forscher hochentwickelte Laser nutzen, um eine Wasserstoff-Bor-Fusion zu erreichen. Der Prozess benötigt eine Temperatur und Dichte, die etwa dem 200fachen der Bedingungen auf der Sonne entsprechen. Dank immenser Fortschritte in der Lasertechnologie ist es inzwischen aber möglich, diese Bedingungen mit nur zwei Hochleistungslasern zu erreichen.

Der Hauptautor der Studie, Heinrich Hora von der University of New South Wales in Australien, hat bereits in den 1970ern prognostiziert, dass es eines Tages möglich sein würde, eine Wasserstoff-Bor-Fusionsreaktion zu erreichen. „I think this puts our approach ahead of all other fusion energy technologie“, so der Wissenschaftler.


Prototyp bereits in 10 Jahren

Die Forscher haben über das australische Spinoff-Unternehmen HB11 Energy bereits entsprechende Patente angemeldet. „From an engineering perspective, our approach will be a much simpler project because the fuels and waste are safe, the reactor won’t need a heat exchanger and steam turbine generator, and the lasers we need can be bought off the shelf…If the next few years of research don’t uncover any major engineering hurdles, we could have a prototype reactor within a decade“, so der Managing Director Warren McKenzie.

Mit dem Ziel, innerhalb von 10 Jahren einen funktionierenden Prototypen zu konstruieren, haben die Forscher sich viel vorgenommen. Jedoch geht das Team davon aus, dass die entwickelte Lösung realistischer und schneller umgesetzt werden kann als die bisher verfolgten Ansätze mit DT-Reaktoren. Ob sie damit richtig liegen, werden sie nun beweisen müssen. Sollte dies gelingen, wäre es allerdings durchaus angebracht, von Fusionsenergie als „saubere Energie“ zu sprechen.

via University of New South Wales

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