Das Herz ist von einer schützenden Fettschicht umgeben. Deren Qualität kann allerdings umschlagen, vor allem bei Übergewichtigen, Diabetiker, Rauchern, Menschen, die sich ungesund ernähren und bei Bluthochdruck. Ändert sich die Qualität des Fetts und sammelt sich zu viel an kommt es zu Entzündungen, was sich negativ auf das Herz auswirkt. Die Folgen sind potenziell tödliche Probleme wie Koronarerkrankungen, Vorhofflimmern (unregelmäßiger Herzschlag) und Herzversagen.


MRT ermöglicht Früherkennung von Gefahren für das Herz (Symbolbild: Stefan Schranz/Pixabay)

Neue Rechenmethode war erforderlich

Bisher lässt sich das Fettrisiko kaum abschätzen. Frederick H. Epstein vom Fachbereich Biomedizinische Technik der University of Virginia (UVA) in Charlottesville in den USA ist es jetzt gelungen, gemeinsam mit Kardiologen ein Verfahren zu etablieren, mit dem sich die Gefahr durch Fett im Bereich des Herzens von außen feststellen lässt. Die Grundlage bildet eine Magnetresonanztomographie (MRT) des gefährdeten Bereichs.


„Um aus diesen Bildern die Art des Herzfetts bestimmen zu können, war der Einsatz fortschrittlicher Berechnungsmethoden erforderlich, mit denen die einzigartige Signatur gesättigter Fettsäuren aus einem verrauschten Gesamtsignal extrahiert werden konnte“, so Epstein.

Kontrolle des Behandlungserfolgs

„Mit dieser neuen MRT-Technik sind wir nun zum ersten Mal in der Lage, die Zusammensetzung des Fetts zu bestimmen, das sich um das Herz herum ansammelt“, so Amit R. Patel, Kardiologe und Experte für Bildgebung. „Das ist wichtig, denn je nach Zusammensetzung kann das Fett, das das Herz umgibt, schädliche Substanzen direkt in den Herzmuskel abgeben, was zu ernsthaften Problemen führen kann.“ Das Verfahren könne auch eingesetzt werden um zu kontrollieren, ob das ungesunde Fett, das das Herz umgibt, durch Diät und Bewegung oder durch den Einsatz von Medikamenten in eine gesündere Art von Fett umgewandelt werde. „Wir glauben, dass wir auf diese Weise einige der mit Herzkrankheiten verbundenen Komplikationen verringern können“, sagt Patel.

Das UVA-Team hat seine Technologie im Labor und an einer begrenzten Anzahl menschlicher Patienten bereits erfolgreich getestet.

Eingeschränkter Zugriff auf MRT-Geräte

Als Früherkennungssystem lässt sich dieses Verfahren allerdings nur eingeschränkt nutzen, da es schon jetzt wegen des Mangels an Geräten und deren zu geringer Auslastung auf Grund von fehlendem Fachpersonal bei MRT-Untersuchungen lange Wartezeiten gibt, nicht nur in Deutschland.

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