Angstzustände, Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden, Störung der Wahrnehmung und der Stimmung: Parkinson ist weit mehr als eine motorische Erkrankung, sie löst eine Vielzahl von Leiden aus. Psychoaktives THC kann Abhilfe schaffen und das Leben wieder lebenswerter machen. Cannabis gilt als heilsame Pflanze Kognitive Ausfälle sind bei Parkinson keine Seltenheit Von außen sehen wir »nur« die langsamen, steifen Bewegungen und die zitternden Muskeln, wenn wir einem Parkinson-Patienten begegnen. Doch hinter den Kulissen spielt sich noch viel mehr ab. Die neurodegenerative Krankheit schlägt sich auf viele Bereiche nieder, sie verleidet dem Menschen oft auch den Schlaf, ruft Angstzustände hervor, schlägt sich auf die Verdauung nieder und beeinträchtigt die Wahrnehmung. Kognitive Ausfälle sind keine Seltenheit. Kurz gesagt: Der Patient leidet auf ganzer Linie, und es gibt wenig, was dagegen hilft. Eine THC-Studie mit 38 Parkinson-Patienten Jetzt fiel ein Schlaglicht auf den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), dem wohl bekanntesten Inhaltsstoff von Cannabis. In einer Studie erhielten 38 Parkinson-Patienten jeden Tag Nabilon, ein Medikament mit synthetischem THC – und dies fünf Wochen lang. Nabilon ist für Krebstherapie zugelassen, hier zur Bekämpfung von Übelkeit. Nach Ablauf der fünf Wochen erhielt die Hälfte der Probanden weiter ihr gewohntes Arzneimittel, die andere Hälfte nur noch ein Placebo. THC dockt sich an Gehirnrezeptoren an und lindert Beschwerden Bereits in der ersten Studienphase gingen die Schlafstörungen und Angstzustände der Probanden zurück, auch in der Motorik zeigten sich leichte Verbesserungen. In der zweiten Studienphase kam es dann zu einer auffälligen Teilung: Während es den mit THC versorgten Studienteilnehmern weiter rapide besser ging, geschah beim restlichen Teilnehmerfeld das exakte Gegenteil. Die positive Wirkung des Cannabinoids kommt wahrscheinlich dadurch zustande, dass sich das THC an die Rezeptoren bestimmter Hirnbereiche andockt, die besonders stark von Parkinson betroffen sind. Dort wirken sie anregend und lindern somit die Beschwerden. Das Fazit der Wissenschaftler hier wörtlich: »Angesichts der Daten und möglichen Wirkmechanismen können wir sagen, dass Nabilon nichtmotorische Symptome bei Patienten mit Parkinson zu verbessern scheint.« Quelle: scinexx.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter