Noch 2019 schien im Laborfleisch die Zukunft zu liegen. Viele Anzeichen deuteten darauf hin, dass 2020 das Jahr des Durchbruchs werden könnte, doch daraus ist wenig geworden. Es gibt zwar vereinzelte Länder mit Zulassungen für das Kunstprodukt aus der Petrischale, doch jetzt kommen erste Anzeichen für eine Gegenrevolution auf. Oder ist das nur ein Sturm im Wasserglas? Laborfleisch ist in Italien nun komplett verboten Singapur hat als erster Staat Laborfleisch zugelassen Singapur hat kommerzielles Laborfleisch als erster Staat weltweit offiziell zugelassen. Das war schon 2022, ist also ein ganzes Jahr her. In den USA dürfen zwei Unternehmen Fleisch im Labor produzieren und auf den Markt bringen, viele Konsumenten dort haben das neue Trendprodukt bereits probiert. In der EU herrschte bislang allgemeines Abwarten, in Deutschland gibt es keine Produkte dieser Art zu kaufen. Und das, obwohl laut einer Umfrage der Universität Osnabrück ganze 65 Prozent der Deutschen gern einmal einen Burger mit dem berüchtigten In-vitro-Fleisch probieren würden. Laborfleisch soll dem Tier- und Klimaschutz dienen Tierschützer argumentieren pro Laborfleisch, weil dafür keine Tiere sterben müssen. Auch die Massentierhaltung ließe sich damit auf lange Sicht endlich abschaffen, Tierleid würde minimiert. Dem Klimaschutz soll die neue, von Menschenhand erzeugte Nahrung ebenfalls dienen, doch noch sind dazu nicht alle Daten zur Hand. Fest steht, es gibt viele Organisationen und Bewegungen, die hinter dem Laborfleisch stehen und doch lassen sich die Bedenken nicht ganz fortwischen. Die italienische Regierung unter Giorgia Meloni zieht nun einen Schlussstrich, bevor überhaupt der erste Labor-Burger den dortigen Markt erreicht. Überraschend hat sie sowohl die Herstellung als auch den Verkauf von In-vitro-Fleisch verboten. Verbot soll Traditionen und Gesundheit schützen Die Abgeordnetenkammer in rom beschloss zuvor einen entsprechenden Gesetzesentwurf, den der Senat anschließend billigte. Das Verbot soll die italienischen Traditionen ebenso schützen wie die Gesundheit der Bevölkerung. Die Regierungsparteien sind damit zufrieden, Tierschutzorganisationen natürlich nicht. Kritiker sprechen von einem »ideologisch motivierten Verbot« und »Scheindebatten«. Eventuell handelt es sich sogar um einen Verstoß gegen EU-Recht, die Opposition wird dies gewiss überprüfen. Vielleicht gibt es dann eine Gegenrevolution der Gegenrevolution. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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