Die Zukunft naht mit schnellen Schritten, Computer und Mensch verschmelzen allmählich zu einem hochtechnisierten Team, das per Gedankenkraft kommuniziert. Du meinst, dieses Szenario ist Spinnerei – oder es liegt noch reichlich weit entfernt? Eine neue Rekordmeldung aus der Neurowissenschaft spricht dagegen, eher sieht es so aus, als würden sich die Ereignisse überschlagen. Der gedankenlesende Rechner ist längst erfunden und er funktioniert schnell und präzise. 62 gedachte Wörter pro Minute strömen vom Gehirn auf den Rechner Der bisherige Rekord wurde um das 3,4-Fache übertroffen Ein Team von Wissenschaftlern an der Stanford University behauptet nun, ihre neue Gehirn-Computer-Schnittstelle (BCI) könne 62 gedacht Wörter pro Minute dekodieren. Wenn das stimmt, übertreffen sie mit ihrer Erfindung den bisherigen Rekord um das 3,4-Fache! Die Echtzeit-Sprachumwandlung liegt damit unverhofft früh in greifbarer Nähe, beinahe haben wir schon die Geschwindigkeit einer natürlichen Unterhaltung erreicht. Max Hodak, der gemeinsam mit Elon Musk die BCI-Firma Neuralink gegründet hat, nannte die vorliegende Forschungsarbeit »einen bedeutenden Schritt in der Nützlichkeit von implantierten BCIs«. Hodak selbst war an der neuen Studie nicht beteiligt. Die Stanford-Forscher machten eine interessante Entdeckung, nämlich, dass sie nur einen kleinen Bereich im Kortex analysieren müssen, damit der digitale Algorithmus die Zusammenhänge der Sprache erkennt. Das zielgerichtete Vorgehen beschleunigt den »Übersetzungsprozess« ungemein. Sprachbehinderte Menschen sollen wieder sprechen können Im Vordergrund der Bemühungen steht, Menschen, die aufgrund von ALS oder wegen eines Schlaganfalls ihre Sprache verloren haben, wieder zum Sprechen zu verhelfen. Das Kommunizieren per Tastatur ist einigen dieser Patienten nicht möglich oder es läuft viel zu langsam ab. »Wir haben hier ein Sprach-BCI demonstriert, das uneingeschränkt Sätze aus einem großen Wortschatz mit einer Geschwindigkeit von 62 Wörtern pro Minute dekodieren kann. Damit übertrifft ein BCI zum ersten Mal bei weitem die Kommunikationsraten, die alternative Technologien für Menschen mit Lähmungen bieten können, z. B. Eye Tracking«, schreibt einer der Wissenschaftler dazu. Ein ALS-Patient, der an den Experimenten teilnahm, konnte zwar seinen Mund bewegen, brachte aber keine Wörter heraus. Aufzeichnungen in zwei begrenzten Gehirnbereichen dienten dazu, die zugehörigen Hirnströme zu lokalisieren und mit Hilfe eines rekurrenten neuronalen Netzwerks in Sprache zu verwandeln. Und das in überraschendem Tempo! Leider liegt die Fehlerquote derzeit noch bei ungefähr 20 Prozent. Nun möchten die Forscher die betreffenden Gehirnbereiche weiter untersuchen und ihren Algorithmus verbessern, um ein klinisch brauchbares System zu entwickeln. Quelle: futurism.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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